Ausgabe 05/2015
ver.di lohnt sich
Karstadt zahlt Urlaubsgeld für das Jahr 2015 aus
Einzelhandel - Mit der Auszahlung des Urlaubsgelds an die Beschäftigten hat der Karstadt-Konzern den ersten Schritt zurück zur Tarifbindung gemacht. Somit erhalten die Beschäftigten im Juli die ihnen tariflich zustehenden Zahlungen. Sie hätten lange genug auf die Rückkehr des Unternehmens in die Tarifbindung gewartet, sagte ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes. "Deswegen erwarten wir, dass die Arbeitgeberseite den Weg zur schnellen Weiterführung der Tarifverhandlungen freimacht."
Produktivitätspakt bei Prosegur
Potsdam - ver.di und der Geld- und Wertdienstleister Prosegur haben sich auf einen Haustarifvertrag für die Niederlassung Potsdam geeinigt. Kern ist der Produktivitätspakt, der die Produktivität verbessern und die Mitarbeiter/innen finanziell am Erfolg beteiligen soll. Die ver.di-Mitglieder haben den Tarifvertrag mit großer Mehrheit angenommen, er gilt rückwirkend ab 1. Juli. Dies sei der "beste Schritt, den Standort zu sichern", sagte ver.di-Verhandlungsführer André Pollmann.
Mehr Geld für Azubis
Reisebranche - ver.di hat mit der DRV-Tarifgemeinschaft, der TUI Deutschland und BCD Travel in Tarifverträgen die Vergütung für Auszubildende um durchschnittlich 75 Euro brutto erhöht. Bei BCD Travel und in Unternehmen, die der DRV-Tarifgemeinschaft angehören - wie DER Touristik und Thomas Cook - bekommen die Azubis rückwirkend ab 1. Juli monatlich 642 Euro im ersten, 753 Euro im zweiten und 897 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Bei TUI Deutschland erhalten sie seit dem 1. Juli monatlich 717, 828 und 972 Euro, je nach Ausbildungsjahr. In den Verträgen mit der DRV-Tarifgemeinschaft ist es ver.di gelungen, die Unterscheidung zwischen Ost und West aufzuheben.
Erster Tarifvertrag bei diakonischem Träger
Baden-Württemberg - Seit 1. Juli gilt für die 1500 Beschäftigten der evangelischen Stadtmission Heidelberg ein Tarifvertrag. Ziel der Beschäftigten, von denen viele bei ver.di organisiert sind, war die Sicherung ihrer Arbeitsbedingungen und Einkommen. "Besonders wichtig war uns, die zahlreichen Flexibilisierungsmöglichkeiten des Arbeitgebers beim Entgelt und der Arbeitszeit der Beschäftigten zu beschränken", so die zuständige ver.di-Sekretärin Silke Hansen. Durch den Vertrag erweitert sich die Gehaltstabelle auf vier bis sechs Stufen, damit haben auch langjährige Beschäftigte eine Perspektive. Weitere Ergebnisse der Verhandlungen sind die Entlastung der Beschäftigten durch die Eindämmung von Überstunden und die verbindliche Auszahlung des 13. Monatsgehalts. Zum Gesamtpaket gehört auch ein Auszubildenden-Tarifvertrag. Den ersten Schritt in Richtung auf einen Tarifvertrag hatten die Beschäftigten schon vor zwei Jahren gemacht, als die Tarifverhandlungen aufgenommen wurden.
258 Millionen Euro mit Hilfe des DGB vor Gerichten erstritten
Rechtsschutz - Die Unterstützung in Rechtssachen durch die DGB-Rechtsschutz GmbH hat Gewerkschaftsmitgliedern im Jahre 2014 rund 258 Millionen Euro eingebracht. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 130.000 Verfahren abgeschlossen. Davon entfielen knapp 70.000 auf das Arbeitsrecht, knapp 58.000 auf das Sozialrecht und gut 3 000 auf das Verwaltungsrecht. Von diesen Verfahren waren insgesamt fast 40.000 ver.di-Mitglieder betroffen.
Im Jahr 2014 hat der Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbundes insgesamt 124.400 weitere neue Verfahren vor den Arbeits- und Sozialgerichten in der Bundesrepublik eingeleitet. Knapp 30 Prozent davon entfallen auf ver.di-Mitglieder.