Luise Klemens

ver.di publik - Der Landesbezirk Bayern hat am 7. Dezember seine Pilotphase zur "Perspektive 2015" gestartet. Was ist das Neue dabei?

Luise Klemens - Wir wollen unsere Erreichbarkeit für Mitglieder verbessern und sie direkter beraten. Dazu haben wir in Bayern das "ver.di-Zentrum" neu geschaffen, in dem zunächst alle Anfragen der Mitglieder gesammelt werden.

ver.di publik - Und wieso ist das besser?

Klemens - Unsere Betreuungssekretäre waren bisher Universalisten. Jeder und jede war für alles zuständig. Mit der Trennung in die individuelle Beratung für jedes Einzelmitglied einerseits und die kollektive Betreuung in den Betrieben andererseits werden wir wesentlich besser auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder ein-gehen können. Darüber hinaus stehen somit künftig mehr Ressourcen für die betriebliche Betreuung zur Verfügung; dadurch können wir uns auch neue Branchen und Bereiche erschließen.

ver.di publik - Wie wirkt sich das aus?

Klemens - Unsere Erreichbarkeitszeiten haben sich verlängert, wir sind für die Mitglieder dann auch vor und nach deren eigenen Arbeitszeiten erreichbar. Wir sind besser erreichbar, weil immer jemand zur Verfügung steht. Und wir sind direkter erreichbar. Das vielfache Weiterleiten, das es ab und zu gab, gehört damit der Vergangenheit an.

ver.di publik - Gibt es für die Mitglieder die Ansprechpartner in den Bezirksgeschäftsstellen dann nicht mehr?

Klemens - Doch natürlich, die Mitglieder sind weiterhin in den Geschäftsstellen gerne gesehen. Das ver.di-Zentrum dient "nur" als zentrale Anlaufstelle für die- jenigen, die nicht in die Geschäftsstellen kommen können oder wollen.

ver.di publik - Die Umstrukturierung betrifft auch die hauptamtlich bei ver.di Beschäftigten, die sich vielfach umstellen müssen. Wie nehmen das die Beschäftigten auf?

Klemens - Wir haben dieses Modell von Beginn an gemeinsam mit den Beschäftigten entwickelt und konnten viele Bedenken bereits zerstreuen. In vieler Hinsicht haben wir hier vorbildhaft im Bereich der Organisationsentwicklung agiert. Und wir sind erst im Bereich der Pilotphase bei der Erprobung, wir haben jede Möglichkeit zur Nachsteuerung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns der Einstieg in die Perspektive 2015 gelingen wird und dass sich das positiv für Mitglieder wie Beschäftigte entwickelt.