Ausgabe 01/2016
Personalabbau bei Sparkassen
Personalabbau bei sächsischen Sparkassen
In den sächsischen Sparkassen steht einiges bevor: 2016 wird es neue Tarifverhandlungen geben und in den meisten Filialen auch Veränderungen im Zusammenhang mit zunehmender Digitalisierung und anhaltender Niedrigzinspolitik. ver.di ist mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Kolleg/innen in diesen Runden engagiert vertreten.
"Derzeit gibt es in Sachsen zwölf Sparkassen. Befürchtet wird, dass mindestens die Sparkassen Döbeln, Meißen und Muldental bis 2020 durch Fusionen mit den Nachbarhäusern verschwinden", so Stefan Wittmann, der zuständige ver.di-Landesfachbereichsleiter. Die Sparkassen gehen eigenständig ihre Lösungen an, aber alle stehen vor der Tatsache, dass sie in Zukunft weniger Personal brauchen werden.
Die Ostsächsische Sparkasse Dresden erklärte ihren fast 1.900 Mitarbeiter/innen auf der letzten Personalversammlung, dass sie ohne Filialschließungen und betriebsbedingte Kündigungen auskommen will. Vorgesehen ist eine übertarifliche Altersteilzeitlösung ab 55 Jahre. Wittmann spricht in diesem Zusammenhang über eine Reduzierung der Öffnungszeiten, was einhergeht mit weniger Arbeitsstunden, möglichen Teilzeitregelungen oder Nichtverlängerung befristeter Verträge. Da halten sich die Sparkassen im Moment noch bedeckt. Sie sprechen von einem Umbau statt Abbau.
Die Sparkasse Vogtland beispielsweise hat schon 2015 eine Reduzierung der ehemals 650 Arbeitsplätze um 150 vorgenommen. In den Sparkassen Chemnitz, Zwickau, Meißen und Döbeln ist kein Abbau geplant beziehungsweise nicht bekannt. Bei allen anderen rechnet ver.di mit weniger Stellen.
Die bevorstehende Tarifrunde wird also nicht einfach. Die Kolleginnen und Kollegen diskutieren derzeit in den Mitgliederversammlungen über die Herangehensweise und die Forderungen. Dabei gibt es unterschiedliche Meinungen über eine lineare Gehaltsentwicklung oder über eher vorsichtige Forderungen angesichts eines drohenden Stellenabbaus. Andere dagegen wollen mit hohen Forderungen in die Verhandlungen gehen, damit sie bei einem Abbau besser dastehen.
btr