Bsirske so richtig sauer

Mannheimer Morgen, 13. April 2016

So sauer sieht man Frank Bsirske selten. Provokation, Dreistigkeit, Geringschätzung, Ignoranz - der ver.di-Chef braucht keine fünf Minuten, um Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und dem Chef der kommunalen Arbeitgebervereinigung VKA, Thomas Böhle, alle möglichen Vorwürfe hinterherzurufen. Die beiden Arbeitgebervertreter hatten zuvor ein Angebot für die rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen vorgestellt. Für Bsirske ist es aber gar kein richtiges Angebot, für den Vize-Chef des Beamtenbunds, Willi Russ, eine Mogelpackung.


Alles nur Patriarchen

Donaukurier, 15. März 2016

Da schmetterte das Ensemble Stegreif das legendäre Lied von der "Einheitsfront" (Musik Hanns Eisler, Text Bertold Brecht) derart stürmisch, dass im Foyer des Stadttheaters revolutionäre Stimmung aufkam. [...] Der revolutionäre Funke, er ist also noch nicht erloschen im Volke! Die Klassiker des proletarischen Liedguts bewegen die Arbeitermassen immer noch am stärksten. Aber dann kam Frank Bsirske, der Ehrengast dieses Vormittags - und schon verflog das schöne klassenkämpferische Flair. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi mäkelte am Text des Einheitsfrontlieds herum. Keine einzige Frau käme darin vor! Die Revolutionäre der 20er Jahre - alles Patriarchen!


Kunden entscheiden

Berliner Zeitung, 29. März 2016

Seit nunmehr drei Jahren ruft Verdi immer wieder Beschäftigte des Versandhändlers Amazon zu Streiks auf. [...] Der US-Konzern [...] verweigert sich einem Tarifvertragsabschluss beharrlich. [...] Doch auch Verdi bleibt hartnäckig. [...] Über den Ausgang des Konflikts entscheiden am Ende aber nicht streikende Beschäftigte, sondern die Kunden: Träten auch sie in den Ausstand, würde Amazon am Ende klein beigeben müssen.


Unter Strafe stellen

Frankfurter Rundschau, 8. April 2016

Verdi-Chef Frank Bsirske hat die Bundesregierung aufgerufen, Finanzanlagen in Steuer- und Aufsichtsoasen unter Strafe zu stellen. "So sieht ein unmissverständlicher Beitrag zur Bekämpfung von Steuerflucht und Steuerhinterziehung in allen Größenordnungen aus", sagte Bsirske der Frankfurter Rundschau. Finanzanlagen zugunsten von Unternehmen und Personen, die in diesen Steueroasen registriert seien, müssten verboten werden. Dieser Vorschlag stamme von Altkanzler Helmut Schmidt (SPD), betonte der Gewerkschafter.


Vieles im Argen

Süddeutsche Zeitung, 2. April 2016

Pflege ist ein wunderbarer Beruf, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Hier liegt vieles im Argen. Wer wählt schon einen Beruf, der die Beschäftigten selbst krank macht? Dringend notwendig sind gesetzliche Vorgaben für mehr Personal, um die Pflegekräfte zu entlasten. Und wir brauchen eine bessere Bezahlung, vor allem in der Altenpflege.

Sylvia Bühler, ver.di-Bundesvorstandsmitglied


Mit ver.di vor Gericht

Neues Deutschland, 9. März 2016

Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts ist im konkreten Fall oft schwer nachzuweisen, wie der Fall der leitenden Schreinermeisterin Edeltraud Walla zeigt. Ihr Arbeitgeber, die Uni Stuttgart, zahlte ihrem - geringer qualifizierten - Kollegen wegen einer nicht näher begründeten höheren Eingruppierung 1.200 Euro im Monat mehr. Die Universität führte "historische Gründe" an und wies eine Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts zurück. Doch um diese zu beweisen, nahm Frau Walla einen jahrelangen Rechtsstreit auf sich, der sie mit Unterstützung der Gewerkschaft ver.di bis hin zu einer Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht im vergangenen Jahr führte.