Protest gegen Lohnkürzungen, Arbeitszeiterhöhungen, Arbeitsplatzabbau und mehr bei der Lufthansa Technik

Die Konzernleitung von Lufthansa Technik (LHT) droht den Beschäftigten mit dem Abbau von rund 700 Stellen in der Triebwerkswartung (WT) am Standort Hamburg. Sie begründet das mit Umstrukturierungsplänen. Nach Unternehmensangaben arbeiten rund 1.700 Menschen im Triebwerksbereich der Lufthansa Technik, die eine hundertprozentige Tochter des Lufthansa-Konzerns ist und ihre Basis am Flughafen Hamburg hat. Der Vorstand hat gegenüber der ver.di-Geschäftsfeldtarifkommission erstmals seine Vorstellungen von den geplanten Maßnahmen vorgetragen. Demzufolge muss LHT zukünftig unter völlig neuen Vertragsbedingungen mit den Triebwerksherstellern kooperieren, und dabei verlangen diese Hersteller deutlich reduzierte Kosten. Laut einer Lufthansa-Sprecherin sind die Umstrukturierungspläne notwendig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Demnach sollen Betriebsrat und Gewerkschaften einem "Horror-Katalog" für den WT-Bereich zustimmen: Es geht in der Triebwerksinstandhaltung um Lohnkürzungen, Arbeitszeiterhöhungen ohne Lohnausgleich von 37,5 auf 40 Stunden je Woche, Arbeitsplatzabbau, um die Absenkung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes sowie um Schichtzulagen oder etwa die Erweiterung der Betriebsöffnungszeiten.

Dabei ist die Ausgangslage für LHT gut: Erst im März hatte der Lufthansa-Tochterkonzern mitgeteilt, dass er im vergangenen Jahr den Umsatz um 17,6 Prozent auf rund 5,1 Milliarden Euro und den bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen um 20 Prozent auf 454 Millionen Euro gesteigert habe. Erarbeitet haben das alle Beschäftigten der LHT gemeinsam, auch die Beschäftigten des Bereichs WT, und das nicht nur aktuell, sonder über viele Jahre.

Kein Angriff bleibt unbeantwortet

Mit einer Pausenaktion am 26. April 2016 haben die Beschäftigten gegen die Pläne des Arbeitgebers protestiert - "Hände weg von unseren Tarifverträgen". Gleichzeitig hatte diese Aktion auch einen Signalcharakter nach innen. Beschäftigte, Vertrauensleute und Betriebsräte sind sich einig: Sie stehen zusammen und lassen sich nicht spalten!

"Wir sind uns der Verantwortung für unsere Mitglieder und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bewusst, deshalb werden wir mit aller Kraft in die Verhandlungen einsteigen. Die Notwendig- keit, die Umstellung auf neue Vertragsstrukturen vorzunehmen, entlässt das Unternehmen nicht daraus, notwendige Vereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern unter Einhaltung der Tarifverträge zu treffen. Ziel ist es, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. Sozialraub kann es mit uns nicht geben", so Klaus Winkler, Sprecher der Geschäftsfeldtarifkommission.

Jetzt sind alle Arbeitnehmer/innen gefordert, für einander einzustehen.

GEWERKSCHAFT MACHT NICHT - GEWERKSCHAFT MUSS MAN MACHEN!