Ausgabe 05/2016
Kurznachrichten
"Welcome to Norway" gewinnt DGB-Preis
Migration - And the winner is - die Komödie Welcome to Norway. Der mit 7.000 Euro dotierte Filmpreis "Die Sinne" des DGB geht in diesem Jahr an den norwegischen Regisseur Rune Denstad Langlo. Detlef Ahting, Leiter des ver.di-Landesbezirks Niedersachsen-Bremen, überreichte ihn bei der Gala des 27. Internationalen Filmfestes Emden-Norderney. Die Story: Ein Hotelbesitzer im Norden Norwegens will aus der Unterbringung von Flüchtlingen Profit schlagen. Mit Witz und Warmherzigkeit nimmt der 1972 in Trondheim geborene Regisseur alltägliche Vorurteile aufs Korn. Die deutsche Uraufführung von Welcome to Norway fand in Emden statt, bundesweiter Filmstart in den Kinos ist im November. Der Publikumspreis wurde bereits zum 19. Mal vom DGB-Bezirk Niedersachsen-Bremen/ Sachsen-Anhalt vergeben. Der DGB würdigt damit gesellschaftlich engagierte Filme. Nominiert waren 2016 drei Streifen, die sich sozial relevanten Themen wie prekären Arbeitsbedingungen, Fremdenfeindlichkeit oder militärischer Rüstung widmen. www.filmfest-emden.de
Unbefristeter Streik in "Ameos"-Kliniken
Tarifstreit - Als "Mogelpackung" bezeichnet ver.di das letzte Tarifangebot des privaten Gesundheitskonzerns "Ameos" für die Beschäftigten der Kliniken in Hildesheim und Osnabrück. 4,7 Prozent mehr Geld für 42 Monate bei dauerhafter Streichung der leistungsorientierten Bezahlung - "das reicht nicht", so die ver.di-Tarifkommission. Sie haben mit dem Scheitern der Verhandlungen für beide Standorte einen unbefristeten Streik ab 24. Mai beschlossen. Die Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag für rund 860 Beschäftigte in Hildesheim und 840 in Osnabrück laufen seit mehr als einem Jahr - ohne Ergebnis. Obwohl ver.di die Tarifverträge im Januar 2016 gekündigt hat, liegt bisher kein akzeptables Arbeitgeberangebot vor. Stattdessen wurden die Verhandlungen immer wieder verzögert. ver.di fordert: Übernahme der Tarifergebnisse im öffentlichen Dienst (4,75 Prozent für 24 Monate), Verlängerung des Kündigungsschutzes und Begrenzung von Leiharbeit und Werkverträgen. "Nur bei einem deutlich verbesserten Angebot kommen wir an den Verhandlungstisch", unterstrich Fachbereichsleiter Joachim Lüddecke die Forderung.
Für gleiche Standards in der Behindertenhilfe
Schulgeld - In der Behindertenhilfe arbeiten in Niedersachsen rund 78.000 Beschäftigte, davon viele in Teilzeit. Träger sind überwiegend freigemeinnützige Einrichtungen wie die Diakonie, Lebenshilfen oder die Caritas. Bei der Ausbildung in der Heilerziehungspflege erheben private Schulen immer noch ein Schulgeld von 35 bis 90 Euro monatlich. ver.di fordert vom Land Niedersachsen, wie schon in der Altenpflege das Schulgeld zu übernehmen. Die Behindertenhilfe in Niedersachsen wird zu ca. 75 Prozent vom Land finanziert (Eingliederungshilfe) und zu ca. 25 Prozent von den Kommunen. Da es von der Finanzstärke einer Kommune abhängt, wie eine Leistung bezahlt wird, müssen überregionale Anbieter mit unterschiedlichen, oft nicht kostendeckenden Sätzen auskommen. ver.di fordert von den Kommunen, den Wildwuchs der Finanzierung in der Behindertenhilfe zu beenden und für gleiche Standards zu sorgen. ver.di streitet zudem dafür, den Landesrahmenvertrag mit den Trägern der Behindertenhilfe so zu gestalten, dass die Personalkostenerhöhung den Beschäftigten zugutekommt und die Gelder nicht anderweitig verwendet werden dürfen. In Hamburg werden Einrichtungen mit höheren Personalkosten belohnt, wenn sie nachweisen, dass sie das Geld weitergeben und sich an Tarifverträge halten. ver.di fordert Verhandlungen von den Trägern, die keinen Tarifvertrag anwenden.