Die kürzlich erfolgte Namensumbenennung des Hamburger Flughafens in "Helmut-Schmidt-Flughafen" mag seine Beschäftigten ehren, zufrieden macht es sie nicht. Fast zeitgleich fordern sie derzeit in mehreren Bereichen mehr Geld und gute Arbeit. Neben den Tarifkonflikten der Flugbegleiter/innen und der Piloten befinden sich die 1.100 Beschäftigten der Passagier- und Warenkontrolle, die sogenannten Luftsicherheitsassistenten, auch in Tarifverhandlungen. Jeder kennt diese Kolleginnen und Kollegen durch das Scannen und die Kontrolle beim Einchecken. Sie fordern eine Erhöhung der Stundenlöhne von 15,50 Euro auf 17,75 Euro. Aber nicht nur in Hamburg wird im Sicherheitsgewerbe verhandelt, in vielen anderen Bundesländern auch.

Auch über die Flughäfen hinaus wird Druck in der Sicherheitswirtschaft gemacht, der Tarifvertrag gilt auch für viele andere Bereiche der Branche. Insgesamt 10.000 Sicherheitsbeschäftigte in Flüchtlingsunterkünften, Bundeswehreinrichtungen und weiteren Objekten gehören in Hamburg dazu. Mit einem Stundenlohn von gerade einmal neun Euro in der normalen Objektbetreuung arbeiten viele an der Grenze zum Mindestlohn.

Nach drei Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) konnte in Hamburg bis Redaktionsschluss keine Einigung erzielt werden. Den jeweils aktuellen Verhandlungsstand dokumentieren wir auf unserer Website www.aber-sicher.org.

Mehr Lohn bitter nötig

Anfang Dezember startete dann ein weiterer Bereich am Hamburger Flughafen mit seinen Tarifverhandlungen. Die 850 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste (BVD) fordern eine monatliche Lohnerhöhung von 250 Euro und diverse Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen. Ein Einstiegslohn von 8,84 Euro in der Stunde macht deutlich, wie bitter nötig eine bessere Bezahlung ist. Die betroffenen drei Unternehmen Cats, Stars und Groundstars sind hundertprozentige Töchter der Flughafen Hamburg Gesellschaft (FHG), die wiederum zu 51 Prozent der Freien und Hansestadt Hamburg gehört. Die Bodenverkehrsdienste sind von einem hohen Anteil prekärer Beschäftigung geprägt. Die Beschäftigten sind unter anderem für die Be- und Entladung der Flugzeuge und ihre Reinigung zuständig. Befristungen und schlechte Arbeitsverträge sind die Regel. Das soll sich in dieser Tarifrunde ändern.