Busfahrer nehmen Schlichterspruch an

Nahverkehr - In einer Urabstimmung Anfang Februar haben sich 62,0 Prozent der betroffenen ver.di-Mitglieder mit dem Schlichterspruch im Tarifstreit der hessischen Busfahrer/innen mit dem privaten Betreiberverband einverstanden erklärt. Zwei Streikwochen waren vorausgegangen. Der Kompromiss sieht vor, den Ecklohn bis zum 1. Dezember 2018 stufenweise auf 13,50 Euro zu erhöhen. Fahrplanmäßige Pausenzeiten bis zu zehn Minuten sollen künftig vergütet werden. Eine weitere Vergütung von Pausenzeiten tritt im Dezember 2018 in Kraft. Dann soll auch der Einstieg in eine betriebliche Altersversorgung beginnen. Vor der Urabstimmung war in den Betrieben eine Woche lang intensiv über den Inhalt des Schlichterspruchs diskutiert worden. ver.di gibt nach der Auszählung intern wie extern nur das Gesamtergebnis bekannt.


Tarifabschluss mit Sozialkomponente

Länder - Anfang März endete die Tarifrunde für die rund 45.000 Beschäftigten des Landes Hessen. Da das Land als einziges Bundsland nicht der Tarifgemeinschaft der Länder angehört, wurde hier separat verhandelt. Rückwirkend zum 1. März steigen die Gehälter um zwei Prozent, mindestens aber um 75 Euro. Zum 1. Februar 2018 gibt es weitere 2,2 Prozent mehr. Die Azubi-Vergütungen steigen zu den genannten Zeitpunkten um jeweils 35 Euro. In den Entgeltgruppen 9 bis 15 wird eine neue Stufe eingefügt. Ab dem 1. März 2018 erfolgen Höhergruppierungen unter der Beibehaltung der gleichen Stufe. Ab dem 1. Januar 2018 können die Landesbeschäftigten zudem in ganz Hessen den öffentlichen Personennahverkehr kostenlos nutzen. Jetzt befragt ver.di ihre beim Land Hessen beschäftigten Mitglieder zu dem Abschluss.

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Ausstellung über den Mut von Frauen

Internationaler Frauentag - Rund um den 8. März war im ver.di-Bildungszentrum Gladenbach eine Ausstellung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 bis 1945 zu sehen. Ihr Titel: "Nichts war vergeblich - Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus". Im Mittelpunkt: 18 Persönlichkeiten, die "auf vielfältige Weise dem Regime die Gefolgschaft verweigerten. Sie verfassten und verteilten Flugblätter, sie boten Verfolgten Unterschlupf, sie klärten im Ausland über das Unrecht in Deutschland auf. Immer folgten sie ihrem Gewissen - und setzten damit ihr Leben aufs Spiel. Der Anteil dieser Frauen im Kampf gegen den NS-Staat ist in der Öffentlichkeit noch immer wenig bekannt."


Sozial engagiert für die Berufsmusiker

90. Geburtstag - Der Wiesbadener Musiker, Fachjournalist und Gewerkschafter Rudolf A. Bräuker konnte am 21. Januar 2017 in Wiesbaden seinen 90. Geburtstag feiern. Im Ruhrgebiet machte er als junger Flügelhornbläser im örtlichen Posaunenchor erste Bekanntschaft mit der Musik. Nach dem Krieg trat der Autodidakt als Berufsmusiker mit Trompete, Kontrabass und Schlagzeug auf. Er erfuhr die Schattenseiten eines Künstlerdaseins in "Scheinselbstständigkeit", ohne Kranken- und Rentenversicherung und forderte schon 1966 erstmals eine soziale Absicherung für die rund 8.000 Berufsmusiker bei den Stationierungsstreitkräften in der Bundesrepublik. Später war er im Hessischen Finanzministerium tätig, sein Engagement für die "Versorgungsgeschädigten" blieb. 1974 war Rudolf Bräuker Mitbegründer des Vereins Künstlerhilfe Sozialwerk e.V.