Tamara Danils, 42 Jahre, Juniorreferentin für Training & Coaching bei der Telekom und mobil arbeitend

Seit inzwischen zwanzig Jahren arbeite ich bei der Telekom, nachdem ich zunächst bei der Bundesagentur für Arbeit Verwaltungsfachangestellte gelernt habe. Anfangs habe ich im Telemarketing gearbeitet, wo es etwa um die Rückgewinnung von Kunden ging. Als der Standort in Bonn geschlossen wurde, bin ich zum stationären Handel in den Vertrieb gewechselt. Nach einer Kinderpause bin ich dort gelandet, wo ich im Prinzip auch heute noch arbeite: im Training und Coaching. Erst gehörte das zur T-Com, heute zum Bereich Kommunikation, Vertrieb, Training und Coaching. Meine Aufgabe ist es, die Einsatzplanung für die Trainerinnen und Trainer sowie das Veranstaltungs- und Teilnehmermanagement zu organisieren. Und das kann ich tageweise von zu Hause aus machen.

Seit 2016 ist es dank einer Betriebsvereinbarung und einem Tarifvertrag zum mobilen Arbeiten möglich, im "Betrieb Privatkunden" bei der Telekom den Arbeitsort flexibel zu wählen. Ich versuche, wenn möglich an zwei Tagen von zu Hause aus zu arbeiten, da ich so am besten Arbeit und Familienaufgaben vereinbaren kann. Wenn ich einen Arbeitsplatz am Dienstort Bonn benötige, dann muss ich meinen Bedarf über ein Buchungstool anmelden und kann mich dort auf einen freien Arbeitsplatz buchen. Diese Regelung zu flexiblen Arbeitsplätzen gehört zu den beiden Vereinbarungen dazu.

Für mich überwiegen beim mobilen Arbeiten die Vorteile. Bleibe ich zu Hause, spare ich Wegezeiten und bin sofort einsatzbereit. An Arbeitstagen in Bonn nutze ich die Chance, mich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und Meetings zu besuchen. Grundsätzlich ist das mobile Arbeiten nicht auf das heimische Büro und den ersten Dienstsitz beschränkt, sondern überall möglich, wo es einen Internetanschluss gibt. Wichtig ist bei dieser Art des Arbeitens Selbstdisziplin, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, um immer auf dem Laufenden zu bleiben, aber auch um am heimischen Schreibtisch den Feierabend einzuhalten.

Glücklicherweise habe ich mit der Telekom einen Arbeitgeber, der alle wichtigen Bereiche wie Entgelt, Arbeitszeit und so weiter in Tarifverträgen geregelt hat. Entsprechend kann bei uns niemand unendlich viele Überstunden leisten, weil die Arbeitszeiterfassung ein Ampelsystem umfasst, das auf Rot schaltet, sobald eine bestimmte Überstundenzahl erreicht ist. Und dann muss der Betreffende mit dem Vorgesetzten einen Abbauplan für die Mehrarbeit verabreden.

Mitte März bin ich erstmals zum Mitglied des Betriebsrates gewählt worden. Ich möchte mich dort in den Bereichen der flexiblen Arbeitsplätze und der Softwareeinführung einsetzen, weil es dort tatsächlich viel Mehrarbeit und Arbeitsverdichtung gibt. Dagegen muss dringend etwas unternommen werden.

Protokoll: Gudrun Giese

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