Ausgabe 05/2018
Als Förster durch die Stadt
Es werden immer mehr. Breit und protzig stehen sie im Weg, verstopfen die Straßen, versperren die Sicht. Die sogenannten SUV, Sportive Usability Vehicles, was soviel heißen soll wie sportliche Nutzfahrzeuge. Groß und schwer, mit vielen PS und Allradantrieb. Und entsprechend hohem Spritverbrauch. Vielfach genutzt als sozusagen gepanzerte Stadtwagen. Mittlerweile prägen sie ganze Stadtbilder, dominieren auf manch einem Supermarkt-Parkplatz. Verkehrsexperten erklären den SUV-Boom unter anderem damit, dass sich die Leute in den schweren und überragend hohen Karossen halt sicherer fühlen als in einem umweltfreundlicheren Kleinwagen. Komisch nur, dass auch die angeblich sicherheitsbedachten Menschen an den erhobenen Lenkrädern ihrer SUVs gerne auch einmal das Smartphone bedienen, wie leider immer wieder zu sehen ist. Eine lebensgefährliche Unart, die – umso schlimmer – nicht nur bei SUV-Fans zu beobachten ist. Aber das ist ein anderes Thema, zurück zu den sportlichen Nutzfahrzeugen. Mit Allradantrieb mal schnell zum Supermarkt oder das Kind von der Schule abholen? Sind unsere Städte unwegsames Gelände, sodass der Mensch sich wie ein Förster im wilden Wald mit solchermaßen starker Antriebskraft fortbewegen muss? Und ansonsten gerne etwas gegen den sogenannten Klimawandel und für eine saubere Umwelt tun? Scheint wohl so. Denn es gibt sie tatsächlich, die SUVs mit dem kleinen runden Button: „Atomkraft Nein Danke!“
Maria Kniesburges