Der langjährige Betriebsrat bei Eurogate und aktive Gewerkschafter Detlef Baade beendet im Juli sein Erwerbsleben. Doch von Ruhestand mag er nicht sprechen, denn er hat sich noch einiges vorgenommen. Mit 18 Jahren trat der gelernte Quartiersmann in die Gewerkschaft ein. Er engagierte sich dort viele Jahrzehnte, war Betriebsrat und ehrenamtlicher Sozialrichter. Auch als langjähriger DGB-Vorsitzender in Hamburg-Harburg hat er die Gewerkschaftsarbeit dort entscheidend geprägt. „Nur als Solidargemeinschaft können wir etwas erreichen, und wenn ich mir die Tarifverträge bei uns im Hafen so ansehe, dann haben wir etwas Gutes hinbekommen“, sagt er rückblickend.

Antrieb und Kernthemen waren für ihn immer soziale Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit. Auf die Frage nach seiner Motivation antwortet Detlef Baade: „Ich möchte letztlich eine bessere Welt schaffen.“ Dabei sei er sich aber bewusst, dass jede und jeder immer nur kleine Bausteine beitrage. Doch davon lässt er sich nicht aufhalten.

Geschätzt ist er in Gewerkschaftskreisen auch für sein Engagement als Schwerbehindertenvertreter, und er hat viele Jahre in der Sozialberatung mitgewirkt. Das Feedback, das er in dort nach einem Gespräch bekomme, sei mit Geld nicht zu bezahlen, sagt er.

In der Sozialberatung saßen ihm auch viele Menschen gegenüber, die in Armut lebten. Das vergesse man nicht und er sei dankbar. „Mir ging es immer gut, ich möchte gerne für die Menschen etwas tun, die Hilfe brauchen“, sagt er. Mit Leidenschaft widmet er sich weiter dem Sozialen und hat sich für die Zeit nach dem Erwerbsleben viel vorgenommen. „Ich habe einen großen Plan“, sagt er. „95 Prozent der Rentnerinnen und Rentner sind zurzeit von der Doppelbesteuerung der Renten betroffen. Das ist verfassungswidrig, darum werde ich mich kümmern.“

Die Kolleginnen und Kollegen bei ver.di sind nicht nur dankbar für seinen jahrzehntelangen Einsatz, sie sind auch froh, dass er der ehrenamtlichen Gewerkschaftsarbeit erhalten bleibt.