Jürgen Bothner

Die Partei „Alternative für Deutschland“, AfD, ist mittlerweile in 14 von 16 Länderparlamenten vertreten. Nur in Hessen und in Bayern noch nicht. Dort wird bald gewählt. Der hessische Landesbezirksvorstand hat jetzt eine Resolution verfasst, in der er sich offen von der Partei distanziert (siehe untenstehende Erklärung).

VER.DI PUBLIK: Kollege Bothner, was macht diese Resolution notwendig?

JÜRGEN BOTHNER: Vielfach hat sich die AfD klar gegen unsere gewerkschaftliche Beschlusslage ausgesprochen, beispielsweise beim Mindestlohn, bei der Rente, bei der Erwerbslosigkeit, aber auch im grundsätzlichen sozialen Miteinander. Wir setzen auf Solidarität und nicht auf Spaltung.

VER.DI PUBLIK: Es ist unüblich, dass ver.di sich konkret zu Parteien äußert. Warum jetzt auf einmal diese deutliche Aussage zu einer konkreten Partei?

JÜRGEN BOTHNER: Die AfD wird sich offen gegen gewerkschaftliches Handeln wenden. Alles bisher Erlebte deutet darauf hin. Deshalb auch von unserer Seite Klarheit.

VER.DI PUBLIK: Ist die AfD in ver.di bzw. bei betrieblicher Interessenvertretung in Hessen bereits in Erscheinung getreten?

JÜRGEN BOTHNER: Insofern, als dass wir uns mit den objektiven Fakten auseinandersetzen. Daher ist sie zurzeit auf Funktionärsebene und in den Gremien nicht vertreten. Und so soll es auch bleiben.

VER.DI PUBLIK: Viele Gewerkschafter wählen AfD. Könnte die Resolution nicht nach hinten losgehen?

JÜRGEN BOTHNER: Wir sprechen eine Position aus, die wir ausführlich begründen. In der Wahlkabine ist dann jeder für sich allein. Das muss auch so sein, denn wir treten für freie Wahlen ein.