Real-Beschäftigte machen sich für die Zukunft des Unternehmens stark

Schon länger ist die Zukunft der SB-Warenhauskette Real ungewiss, die Beschäftigten bangen um ihre Arbeitsplätze. Nun kommt der nächste Schlag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Die Metro-Gruppe, zu der Real gehört, hat beschlossen, Real zu verkaufen. Sie will sich in Zukunft ganz auf das Großhandelsgeschäft konzentrieren.

„Nicht genug, dass die Beschäftigten das Unternehmen mit ihrem enormen finanziellen Beitrag in Form von Verzicht auf Teile von Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie auf die tarifliche Erhöhung unterstützt haben, jetzt werden sie nach der ganzen ,Schönheitskur’ auch noch verkauft“, empört sich die zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin Suzana Tedesco.

Mit der Flucht aus dem Flächentarifvertrag und der gesellschaftsrechtlichen Trickserei hin zur Metro Services GmbH sei der Verkauf gezielt vorbereitet worden. Der dort geltende Dumping-Tarifvertrag, der mit der Pseudo-Gewerkschaft DHV abgeschlossen worden ist, mache die Handelskette für mögliche Käufer ausgesprochen attraktiv.

Mit dieser Begründung sollten die Hindernisse aus dem Zukunftstarifvertrag beseitigt werden, wie zum Beispiel die vereinbarte Standort- und Beschäftigungssicherung. Nun könne Real niedrigere Personalkosten und somit einen besseren Erlös in seinen Bilanzen ausweisen und den Verkaufspreis in die Höhe treiben, beschreibt Tedesco die Vorgänge.

Daher warnt ver.di mit einem Flyer die Real-Beschäftigten davor, Vertragsänderungen zu unterzeichnen. „Wer vom Arbeitgeber mit einem Änderungsvertrag, einer Änderungskündigung oder sonstigen Vertragsänderungen konfrontiert wird, sollte nicht auf seine bisherigen Vertragsbestandteile verzichten“, heißt es da. Wer ohne nachzudenken sofort unterschreibe, akzeptiere damit häufig freiwillig neue, meist schlechtere Arbeitsbedingungen. Wer betroffen ist, solle eine Bedenkzeit fordern und die Vertragsänderung rechtlich prüfen lassen. ver.di-Mitglieder haben dazu Anspruch auf kostenlosen Rechtsschutz.