Der Morgen graut, die Runde tagt – mir aber graut's vor dem Morgen eines unrunden Tags. Denn mich dürstet, und mir fehlt ein Getränk. Zur Sitzung des ver.di-Arbeitskreises „Toleranz und Vielfalt“ sind sieben Kannen Kaffee angerichtet – und die eine mit dem heißen Wasser. Daneben ein Schächtelchen mit etlichen Beutelchen drin: Minze und Linde, Kamille und Salbei, Magen-Fein und Rachen-Rein. Durchweg halt nur Kräuter-Aufgüsse – „Infusions“, wie der Brite und der Franzose sie nennen. Als Tee würden die beiden Genießer sowas nie durchgehen lassen, für sie ist ein gewöhnlicher Kohlfisch aus der Familie der Dorsche ja auch kein „Seelachs“ wie bei uns. Aber was rege ich mich auf? Lieber besinne ich mich auf meinen einzigartigen Status als Angehöriger einer leider häufig missachteten Minderheit: der Schwarztee-Indianer vom Stamme der Assam, Darjeeling und Ostfriesen-Mischlinge! hms