Indien / International – Unabhängige Prüfstellen haben Mitte Februar das gesundheitsgefährdende und in Europa verbotene Chrom VI in Kinderschuhen des Herstellers Ricosta nachgewiesen. Die Nichtregierungsorganisationen Südwind und Inkota fordern deshalb erneut und mit Nachdruck eine branchenweite Umstellung der Schuh- und Lederproduktion hin zu einer Herstellung, die Arbeiter*innen, Verbraucher*innen und die Umwelt konsequent schützt. Der Fall belege, dass die Gerbung mit Chrom vor allem bei Kinderschuhen weiter hohe Risiken berge. Ricosta hat zwar unmittelbar eine Rückrufaktion gestartet – die Schuhe waren aber bereits zwei Jahre im Handel. Noch immer wird etwa 85 Prozent des weltweit hergestellten Leders mit Chrom gegerbt. Schon die Inkota-Kampagne Change Your Shoes 2017 hatte die dramatischen Folgen der Chrom-Gerbung in Indien aufgedeckt und die Branche mit den Problemen konfrontiert.


Gewerkschaften setzen sich durch

Irland – Die Internationale und die Europäische Transportarbeiter-Förderation (ITF / ETF) haben die Ankündigung begrüßt, dass der Vorsitzende von Ryanair, David Bonderman, im nächsten Jahr zurücktreten wird. Die Ankündigung geht mit den schlechten Quartalsergebnissen – einem Verlust von 20 Millionen Euro – des Unternehmens einher. Bonderman wurde von Gewerkschaften und Aktionären gleichermaßen kritisiert, weil er die Geschäftsführung von Ryanair dafür nicht zur Rechenschaft gezogen hat. Bonderman ist seit 1996 Ryanair-Vorsitzender und Teil einer engen Führungsgruppe, einschließlich des leitenden Geschäftsführers Michael O’Leary. Eine Umstrukturierung der Airline wurde inzwischen angekündigt. ITF-Generalsekretär Stephen Cotton sagte: „Das Ausscheiden von David Bonderman ist ein großer Sieg für die globale Gewerkschaftsbewegung. Einem der schlechtesten Arbeitgeber der Welt haben die Arbeitnehmer gezeigt, dass kollektive Maßnahmen dazu beitragen können, zwielichtige Unternehmenspraktiken zu verändern.“


Proteste gegen „Sklavengesetz“

Ungarn – In Ungarn mobilisieren die Gewerkschaften weiter gegen das sogenannte Sklavengesetz, das die Überstundenbegrenzung im Arbeitsgesetz erhöht und die Bezahlungsvorschriften für Überstunden lockert. Neben einer landesweiten Demonstration am 19. Januar in Budapest fanden im ganzen Land rund 60 Veranstaltungen und Aktionen statt, zu denen Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Gruppen und politische Parteien aufgerufen hatten. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes haben die Demonstrationen genutzt, um weitere Forderungen zu erheben, wie etwa eine Anhebung der Löhne und eine Stärkung des Streikrechts.


Arbeitgeberangebot unzureichend

Österreich – Für die über 120.000 Beschäftigten im österreichischen Gesundheits- und Sozialwesen konnten die Gewerkschaften vida und GPA-djp keine Fortschritte machen. Im privaten österreichischen Gesundheitssektor wurde das Arbeitgeberangebot von 2,37 Prozent höheren Gehältern als unzureichend abgelehnt. Und inzwischen sind auch die Verhandlungen im gemeinnützigen Pflegesektor mit der Caritas und Diakonie ins Stocken geraten. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten in beiden Sektoren Löhne und Bedingungen entsprechend den Gehältern, die im öffentlichen Dienst und den industriellen Branchen in Österreich gezahlt werden.