Ausgabe 02/2019
Leserbriefe
Wir Minderheit der Teetrinkenden sind in der Kolumne „Knigge“ endlich mal aus dem Schatten des Vergessens herausgeholt worden. Dank Euch! Seit vielen Jahren erlebe ich diesen „Spießrutenlauf“ oder diese „Kräuterkur“ bei Sitzungen auf den verschiedenen Funktionsebenen. Inzwischen habe ich mir nach Art eines Eichhörnchens in manchen Teeküchen schon ein Depot von vernünftigem Friesentee (Marke darf ich ja bestimmt nicht nennen) angelegt, auf das ich auch regelmäßig zugreife, um dann angeregt und genussvoll den Tee schlürfend an der Gremiensitzung teilzunehmen und auch andere Tee-Fans zu verwöhnen.
Und zur Not gehört in meine Sitzungsvorbereitung auch immer eine Reservetüte echten Tees.
Sollte es einmal ein ver.di-Handbuch für Sitzungs-Vorbereitungs-Service geben, dann gehört da unbedingt ein deutlicher Hinweis auf uns Teetrinkende und ihre bescheidenen Wünsche hinein.
Hen Troost, Bonn
Reportage „Streikerfahrene Blaumänner“, ver.di Publik 1_2019
Das einst gesunde Unternehmen Societäts Druckerei wird nun systematisch runtergewirtschaftet. Auch die Drucker-Kollegen sollen mehr als 100 Prozent leisten, wenn möglich auch mit verbundenen Lohnkürzungen.
Ich stehe voll hinter den Kollegen der Druckerei und verdi.
Macht weiter so!
Es ist an der Zeit, dass wir uns alle gegen diese üblen Machenschaften wehren.
Petra Sperrer Runkel, per E-Mail
„Upps!“, ver.di Publik 1_2019
Sehr schön geschrieben! Sie haben ja so Recht: Wo kämen wir denn da hin, wenn die Autofahrer (zu denen auch ich gehöre) ihre Freiheit zu rasen nicht mehr ausleben könnten? Die Gesundheit wird überbewertet und ein paar Tausend Tote und Verletzte sind ja wohl auch nicht so schlimm. Ein paar Minuten eher am Ziel sein, ist allemal wichtiger.
Thomas Grimm, per E-Mail
Kommentar „Das Wohnen ist ein Menschenrecht“, ver.di Publik 1_2019
Dass Wohnen ein Menschenrecht sein sollte und daher das Agieren von Spekulanten eingedämmt werden muss, ist ohne Frage ein wichtiges Anliegen. Der Part des Kommentars allerdings, der sich mit der geplanten Reform der Grundsteuer befasst, vergisst die Millionen von ganz normalen Haus- oder Wohnungsbesitzern, die selbst in ihrem Eigentum wohnen. Mein Haus hat Innenstadtlage und stammt aus dem Mittelalter. Könnte also durchaus sein, dass mich aufgrund der attraktiven Lage eine Erhöhung trifft.
Ich habe nur eine Erwerbsminderungsrente und Angst davor, was mich erwartet.
Margot Gödde, Beckum
Zum Leserbrief von Dr. Klaus Kunt zu „Gelbfieber in Frankreich“, ver.di Publik 8_2018
Die Gelbwesten-Demos entfernen sich immer mehr von ihren ursprünglichen und berechtigten Forderungen, und werden zunehmend zum Tummelplatz von rechten und linken Krawallos. Eine Folge davon ist, dass die Demos mehr und mehr den Zuspruch und die Sympathien der französischen Bevölkerung verlieren. Die Demonstranten haben ja wirklich schon viel erreicht. Was wollen sie also noch? Etwa den Sturz des Präsidenten? Neuwahlen? Und was dann? Le Pen? Bei dem bedauerlichen Rechtsruck in ganz Europa wäre das die wahrscheinlichste Folge von Neuwahlen! Im Gegensatz zum Leserbriefschreiber Dr. Klaus Kunt bin ich nicht dafür, die Gelbwestenproteste zum Vorbild für Deutschland zu nehmen! Demonstrationen sind gutes, demokratisches Bürgerrecht. Aber man muss die dabei stetig wachsenden Emotionen auch mal wieder beruhigen, um zu verhindern, dass der Zug aus den Gleisen springt!
Jürgen Hammann, Neustadt/Weinstr.
Thema Bereitschaftsdienst
Der Bereitschaftsdienst ist eine Form von Ausbeutung! Seit über 30 Jahren leiden wir unter dem tariflich zugestimmten Bereitschaftsdienst. Die acht geleisteten Stunden Bereitschaft werden mit 25 Prozent vergütet und nicht vom Stundensoll abgezogen. Somit arbeiten wir bei 24 Stunden-Diensten in 25 Jahren acht Jahre mehr als ein Kollege / in der im Tagdienst arbeitet. (Da von 24 Stunden nur 16 / 15 Stunden angerechnet werden). Wobei die acht Jahre mit 25 Prozent bezahlt werden, also mit 4 bis 5 Euro brutto pro Stunde, die Diskussion über den Mindestlohn möchte ich hier gar nicht erst vertiefen. Die Bewertung des Bereitschaftsdienstes muss dringend verändert werden. Auch im Hinblick auf die Arbeitsgesundheit, Schlafstörungen und eine kürzere Lebenserwartung, dies sollte Antrieb genug sein, hier etwas zu verändern. Ärzte klagen gegen die Bereitschaft, die Polizei ist aktiv, für Feuerwehren gibt es Sonderlösungen, für die Angestellten leider keine Verbesserungen.
Henning Frank, Glücksburg
Thema Reiseseiten
Von einer Gewerkschaft erwarte ich gesellschaftlich verantwortungsvolle Einstellungen und Aktivitäten.
Das fragwürdige Bewerben von Fernreisezielen, die praktisch nur mit dem Flugzeug erreichbar sind, gehört mit Einschränkungen nicht dazu (Klimaschutz, Lärmminderung in Flughafennähe, Ressourcenschonung). Ich bin enttäuscht und bitte darum, dass künftig mit Bus und Bahn sowie ggf. Schiff erreichbare Ziele samt entsprechender Anreisehinweise vorgestellt werden.
Arndt Schwab, Berlin
Wir freuen uns über jeden Leserbrief. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe geben nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder. ver.di publik Leserbriefe, 10112 Berlin, Fax 030/6956-3012, E-Mail: leserbriefe@verdi.de