Antikriegstag 2018 auf dem Friedhof in Ohlsdorf

Der DGB Hamburg lädt auch in diesem Jahr anlässlich des Antikriegstages am 1. September zu einer Gedenkveranstaltung ein. Gemeinsam mit seinen Mitgliedsgewerkschaften ruft er anlässlich des Gedenktages dazu auf, sich für Frieden und Abrüstung zu engagieren. Der Antikriegstag wird am Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen begangen. Er erinnert an die Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus und an die Schrecken zweier Weltkriege.

Denn auch heute, 80 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges, gibt es weltweit und vor unserer Haustür viele Entwicklungen, die Anlass zur Sorge geben, heißt es in dem Aufruf. Daher sei es auch heute wichtig, Frieden und Demokratie zu verteidigen. Denn weltweit seien die jährlichen Militärausgaben auf mittlerweile 1,6 Billionen Euro angewachsen, auch atomar werde wieder aufgerüstet. Die USA sind aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und haben das Abkommen über nukleare Mittelstreckenraketen mit Russland gekündigt. Der DGB fordert in diesem Zusammenhang von der Bundesregierung, den UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen, wie es bereits über 120 Staaten getan haben.

Auch den Haushalt der Bundesrepublik Deutschland belastet das Wettrüsten. Mehr als 43 Milliarden Euro beträgt inzwischen der Verteidigungsetat. Sollte Deutschland die NATO-Vorgabe befolgen und den Rüstungsetat auf zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes steigern, dann läge er 2024 bei 85 Milliarden Euro. Das ist viel Geld, Geld, das an anderen Stellen dringend gebraucht wird: zum Beispiel für sozialen Wohnungsbau, Pflege oder gute Infrastruktur. Denn Investitionen, die die soziale Gerechtigkeit stärken, sind zugleich eine sinnvolle Antwort auf die Hass-Parolen von Rechtsextremisten und Rechtspopulisten. Das gilt insbesondere dort, wo es ihnen gelingt, die Zukunftssorgen der Menschen zu instrumentalisieren.

Täglich werden über den Hamburger Hafen Waffen und durchschnittlich 17,5 Tonnen Munition verschifft. In der Präambel der Hamburgischen Landesverfassung heißt es allerdings: „Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Welthafenstadt eine ihr durch Geschichte und Lage zugewiesene, besondere Aufgabe gegenüber dem deutschen Volke zu erfüllen. Sie will im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt sein.“ Der DGB Hamburg fordert daher vom Senat, in diesem Sinne zu handeln.


Antikriegstag

Der DGB Hamburg lädt am 1. September zur Gedenkveranstaltung unter dem Motto „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus“ ein. Sie beginnt um 11 Uhr am Mahnmal für die Opfer von Krieg und Faschismus auf dem Friedhof Ohlsdorf am Bestattungsforum. Es spricht Jan Koltze, Bezirksleiter der IGBCE.

Um 13 Uhr startet dann die Friedensdemonstration des Hamburger Forums am Deserteursdenkmal beim Dammtor. Die Abschlusskundgebung findet um 14 Uhr 45 vor dem DGB-Haus am Besenbinderhof statt. Um 15 Uhr lädt der ver.di-Arbeitskreis Frieden ein zu einer Veranstaltung im KLUB, Besenbinderhof 62: „80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen – Kriege und Kriegsgefahren heute“.​