Wider das Vergessen

Workshop – Anfang September haben 15 ver.di-Mitglieder aus NRW an einem ver.di-Workshop in Buchenwald teilgenommen. Die meisten der Teilnehmenden haben im Betrieb Erfahrungen mit rassistischen und rechtsradikalen Äußerungen gemacht und fragten sich, was man dem entgegensetzen kann. Erschreckend war für die Gruppe festzustellen, welche Parallelen es zur Geschichte damals und heute gibt. Neben Besichtigungen und Vorträgen war es allen wichtig, aktiv in Buchenwald tätig zu werden. Entlang der alten Bahntrasse – der ehemaligen Buchenwaldbahn – wurden Pflegearbeiten am Bahndamm gemacht. Entlang der Strecke sollen Gedenksteine an die 2.000 unter menschenverachtenden Bedingungen von Buchenwald nach Auschwitz deportierten und ermordeten Kinder erinnern. Auch ver.di-Mitglieder versahen Steine mit den persönlichen Namen der deportierten Kinder.

Mehr Infos beim Zentralen Arbeitskreis "Offensive gegen Rassismus und Rechtsextremismus" unter www.zako.verdi.de

Die Mythen brechen

Seminar I – In dem Seminar "Alles Hitler, oder was?" werden wir uns mit Mythen über den Nationalsozialismus, die bis heute eine große Rolle spielen, auseinandersetzen. Ob Trümmerfrauen, Autobahnen, Arbeitslosigkeit auf der einen Seite, Widerstand, Rettung und Unwissenheit der Bevölkerung auf der anderen Seite – wie werden Mythen genutzt, um die historische Verantwortung und die Erinnerung an den Nationalsozialismus abzuwehren? Ein Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald wird die Dimension der Verbrechen zeigen. 5. bis 9. April 2020, Ort: ver.di-Bildungsstätte Saalfeld, für ver.di-Mitglieder kostenlos, für Nicht-Mitglieder inkl. Verpflegung und Unterkunft 425 EUR.

Steinerne Zeugen

Seminar II – Der Nationalsozialismus ist keine Epoche mit definiertem Anfang 1933 und Ende 1945; erst recht nicht ein zu vergessendes historisches Zwischenspiel, wie es jüngst wieder erklärt wird. Es geht im Seminar "Ge(h)denken" um die Frage: Wie wollen Demokraten das zu Kriegsende gegebene Versprechen "Nie wieder Krieg! – Nie wieder Faschismus! – Nie wieder Auschwitz!" erfüllen? Dazu bedarf es einer Politik und Kultur der Erinnerung. Orte des Gedenkens können dabei als sinnlich erlebbare steinerne Zeitzeugen die Erinnerungsarbeit in unserer Gegenwart anstoßen. Brannenburg ist annähernd gleich weit entfernt von Dachau, dem ersten Konzentrationslager, und Obersalzberg, der Residenz der Täter. 8. bis 11. November 2020, Ort: ver.di Haus Brannenburg, für ver.di-Mitglieder kostenlos, für Nicht-Mitglieder inkl. Verpflegung und Unterkunft 425 EUR.

Rechtspopulismus im Betrieb

Seminar III – Gewerkschaften stehen für demokratische Werte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Pluralität, Toleranz, Solidarität, die für jede Person gelten, unabhängig von ihrer Herkunft, kulturellen oder geschlechtlichen Identität, Religion, ihres Aussehens oder Alters. Mit dem zunehmend lauteren Auftreten der Rechtspopulist*innen, mit rechten Äußerungen und Ressentiments, geraten diese Werte unter Druck. Zwar haben Rechtspopulist*innen bei den vergangenen Betriebsratswahlen kaum Erfolg gehabt, doch die Angriffe von Rechts auf Gewerkschaften und Betriebsräte formieren sich. Ihre Akteure definieren sich etwa als patriotisches Sprachrohr der Arbeitnehmerinteressen. Wir werden die Strategie der AfD und AfD-naher Gruppierungen sowie den betrieblichen Nährboden für Rechtspopulismus in den Blick nehmen.

6. bis 9. April 2020, Ort: ver.di-Bildungszentrum Berlin, für ver.di-Mitglieder kostenlos, für Nicht-Mitglieder inkl. Verpflegung und Unterkunft 425 EUR.