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Oliver Berg/dpa

Kommentar zur Grundrente "Jetzt den Druck aufbauen", ver.di Publik 8_2019

Eine auskömmliche "Rente für alle" muss das Ziel sein.

Dazu gehört die Forderung nach einem Rentenniveau von

über 50 Prozent.

Weiter das Ende der Besteuerung von Renten. Über Jahrzehnte haben die Arbeitgeber die gestiegene Rentabilität in der Produktion in die eigene Tasche gesteckt. Damit muss Schluss sein, davon gehört ein Anteil in die Rentenkasse. Nur so kann man aus dem Tal herauskommen. Was in den Nachbarländern möglich ist, sollte auch hier möglich sein. Die Politik ist gefordert, eine Rentenreform anzugehen, die die Bezeichnung "Reform" verdient. Karl-Heinz Brethauer, Spangenberg

Thema "Die Zeit ist überreif", ver.di Publik 8_2019

In ihrem Artikel über den "Frauenpolitischen Ratschlag" in der ver.di Publik 8_2019 auf Seite 9 schreiben Sie "Neben den anfangs überwiegenden lila Fahnen ... aus Nepal, Spanien, Kurdistan, Peru und einigen Ländern mehr". Es gibt offiziell kein Land, was Kurdistan heißt, sondern nur ein Gebiet. Bitte korrigieren Sie dies. Ich habe selber einen kurdischen Schwager und nichts gegen Kurden, aber es ist halt falsch.

Gökhan Akbulut, per E-Mail

Thema "Gegen rassistische Parolen", ver.di Publik Jugend-Spezial 8_2019

Kollege Marcus Drobny, Projektkoordinator des Bildungsprojektes "Fakten statt Populismus" wird in ver.di publik wie folgt zitiert: "Wir setzen auf Information und Bildung, um... gegen jegliche Form der politischen Radikalisierung ... vorzugehen." Lieber Kollege, wer hat 1933 die Gewerkschaftshäuser besetzt?

Wer hat Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ins KZ gesteckt?

"Jegliche politische Radikale" oder Rechtsradikale? Wer hat am 1. Mai 2009 die DGB-Demo in Dortmund überfallen? "Jegliche politische Radikale" oder Rechtsradikale?

Alexander Kalex, Leipzig

Thema "Fürs Leben brennen", ver.di Publik Jugend-Spezial

Ein Kollege hat es geschafft, sich von seinen Süchten zu befreien – Respekt! Die Familie ist in dem fast ganzseitigen Beitrag nur kurz erwähnt. Der Vater liegt im Sterben, die Mutter hat Tränen in den Augen, die Brüder seien nicht abhängig. Die Familie habe immer zu ihm gehalten. Kein Wort darüber, wie die Familie das so lange ausgehalten hat. Und so finden sich zahlreiche Berichte über die Betroffenen in den Medien. Die Angehörigen bleiben immer außen vor. Deshalb ist viel zu wenig bekannt, dass Sucht – ich kann nur von Alkoholsucht sprechen – die ganze Familie krank macht. Selbst Freunde und Kollegen, die es doch nur gut mit dem Betroffenen meinen, können in den Strudel dieser Erkrankung geraten. Selbst wenn die Angehörigen am Ende seelisch und körperlich so krank sind, dass sie selbst Hilfe benötigen, fällt es ihnen aus falscher Scham immer noch schwer, dies zuzugeben. Hilfe gibt es in zahlreichen Selbsthilfegemeinschaften, in denen Angehörige unter Gleichgesinnten lernen, sich aus ihrer Abhängigkeit dem Kranken gegenüber zu befreien. Hermann Schneider, Berlin

Thema ver.di Publik, Ausgabe 8_2019

Ein großes Lob an die ver.di Mitgliederzeitung Publik.

Besonders gefallen hat mir die Ausgabe mit dem Leitartikel zu Amazon und das Spezial zu Buchenwald. In der heutigen Zeit einer verstärkten Polarisierung mit fortschrittlichen Kämpfen/Demonstrationen auf der einen Seite und einer gefährlichen Rechtsentwicklung bis zu einer faschistischen Tendenz auf der anderen Seite, ist es notwendig, Position zu beziehen.

Antifaschistische Aufklärung ist heute besonders wichtig.

Antifaschistische Aufklärung ist heute besonders wichtig. Zum Bericht "Sag es laut" eine Anmerkung: Es heißt im Abschnitt "Die Gedenkstätte" "...Von August 1945 bis Februar 1950 nutzte die sowjetische Besatzungsmacht das Gelände als Internierungslager. Bis 1950 hielt sie hier 28.000 Menschen gefangen, über 7.000 starben." 1994 erfolgte eine "Neuausrichtung" der KZ-Gedenkstätte, die sehr problematisch ist, weil sie die Geschichte verfälscht: So wurde die Selbstbefreiung des Lagers als "Legende" in Zweifel gezogen, wozu auch der Schwur von Buchenwald gehört. Ebenso, dass die sowjetischen Speziallager in die "Erinnerungskultur" aufgenommen werden sollten. Damit war verbunden, diese Lager allgemein als Unrecht darzustellen – sie wurden allerdings von allen Alliierten überall und zu Recht eingerichtet, vor allem für Funktionäre und Träger des Nazi-Regimes und Kriegsverbrecher. Dass viele gestorben sind, lag keinesfalls an besonders schlechter Behandlung oder gar Folter, wie das in den KZs systematisch betrieben wurde. Sie starben zum Teil an medizinischer Unterversorgung, an Hunger, Epidemien, wie es auch in der Bevölkerung nach dem verheerenden Weltkrieg verbreitet war.

Indirekt legt der Hinweis auf beide Lager damit eine Gleichsetzung von Faschismus und Sozialismus nahe,

was sehr gefährlich ist.

Das verwischt, dass sich die faschistische Herrschaft als aggressivste Regierungsform im Kapitalismus besonders gegen Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, christliche Demokraten, demokratische Journalisten und andere richtete. Bernhard Schmidt, Albstadt

Kommentar "Ein unfassbarer Vorgang", ver.di Publik 8_2019

Der gute Kommentar von Michael Fischer betrifft die Aberkennung der Gemeinnützigkeit verbunden mit finanziellen Rückforderungen gegen einen antifaschistischen Verein. Dazu sage ich nur: Wenn Initiativen dermaßen heimgesucht werden vom Fiskus, dann sollten wir mal damit anfangen, die Firmen wegen ihrer aggressiven innenweltverschmutzenden Öffentlichkeitsarbeit anzuzeigen. Ich wär dabei. Auch der Leitartikel "Von Bad Hersfeld in die Welt" hat mich empört. Ein langer Artikel für bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon. Darin fehlt mir aber deutlich die Einbeziehung der Leser, von denen ja etliche bei Amazon bestellen (ich nicht). Das ist doch auch eine Klientel, die man ansprechen kann, auch wenn sie nicht organisiert ist. Die wurde völlig außer Acht gelassen, als wäre sie eine abwesende Masse. Wie wir Autoren damals unterschrieben, dass wir nicht mehr bereit wären, für Springer zu schreiben, so sollte es jetzt (von Ihnen aus vielleicht) eine Kampagne geben, solange der Arbeitskampf der Kollegen andauert: Ich bestelle nicht mehr bei Amazon. Ich würde unterschreiben. Beide Artikel hab ich mir ausgeschnitten. Und jetzt? Was kann man machen? Wohin schreiben? Welchen Abgeordneten anschreiben? Wie erreicht man den Gesetzgeber in dieser Angelegenheit? Sollen wir spenden? Gibt es ein Papier, das man unterschreiben kann? Es wäre gut, an solche Artikel, die den Leser mit Recht empören, ein regelmäßiges Fenster einzurichten: Was kann man tun.

Man braucht als Leser Aktionshilfe,

denn die Emotionen sind ja gerade vorhanden. Jetzt sollten sie auch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Frederike Frei, per E-Mail

Zum Leserbrief von Angelika Kyeremateng, ver.di Publik 8_2019

Dem Leserbrief zum Thema "Hartz IV wankt" möchte ich voll und ganz zustimmen.

Wie viele Arbeitslose sind mit der Drohung einer Totalsanktion und der daraus zwangsläufig zu erwartenden Obdachlosigkeit zu unzumutbaren Arbeiten mit "Ein-Euro-Entlohnung" gezwungen worden?

Wie viele kranke Arbeitslose sind in

sinnentleerte Maßnahmen

gezwungen worden,

dort auf die Ebene von widerspenstigen Kindern gesetzt und der Rechte als gleichberechtigte Staatsbürger enteignet, immer Projektionsfläche für menschenverachtende neoliberale Hetze interessierter Politiker? In einem Rechtsstaat müsste das Zugeständnis von vorhergegangenen Rechtsbrüchen zu öffentlichen Entschuldigungen und Entschädigungen führen – eine Konsequenz, die so von Hubertus Heil (SPD) nicht zu erwarten ist. Bodo Schulz, Heidenau

Thema Leserbriefe in ver.di Publik

Kein einziger Leserbrief zu dem Pflegeroboter. Nur Z-Themen wie die Gendersternchen und Schrifttypen. Meine Kritik geht hiermit an die Leserbriefschreiber. Kümmert euch mehr um die A-Themen!

Tanja Nowack, Steinfeld