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Stuttgart ist die Großstadt mit den teuersten Mieten in Deutschland. Und im Umland sieht es nicht besser aus. Mit Leinfelden-Echterdingen, Ludwigsburg und Ditzingen haben es sogar drei weitere Orte in die Top Ten der teuersten Städte Deutschlands geschafft. Die Angebotsmieten in Stuttgart haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Immer mehr Menschen werden durch Mieterhöhungen aus ihren Wohnungen verdrängt, Nachbarschaften zerstört, die Wohnungslosen werden immer mehr.

Hälfte vom Lohn für die Miete

Viele Beschäftigte, Auszubildende, Rentner*innen und Erwerbslose geben immer mehr von ihrem Einkommen für die Miete aus, oft über die Hälfte. Laut Statistischem Landesamt geben Stuttgarter Mieterhaushalte mit einem Nettoeinkommen bis zu 1.300 Euro im Durschnitt 58 Prozent (bruttokalt) ihres Einkommens für das Wohnen aus. 475 Euro kostet mittlerweile ein durchschnittliches, unmöbliertes WG-Zimmer in Stuttgart.

Mietwohnungen mit bezahlbaren Mieten und erhaltenswerter Bausubstanz werden abgerissen und durch teure Luxus-Eigentumswohnungen ersetzt. Private Immobilienkonzerne wie Vonovia bereichern sich systematisch auf Kosten von Mieter*innen. Pro Euro Miete wandern 36 Cent als Dividende direkt in die Taschen der Aktionäre.

Mitte 2019 hat sich in Stuttgart ein Bündnis gegründet, das nun ein Bürgerbegehren an den Start bringt, um die Stadt zu wirksamen Maßnahmen zu zwingen. Die Forderungen beinhalten unter anderem einen Verkaufsstopp von städtischem Grund und Boden, Maßnahmen gegen Zweckentfremdung von Wohnraum, einen Mietendeckel von 5 Euro für alle Wohnungen im Eigentum der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWSG und ein Bau- und Nachverdichtungsprogramm zur Verdoppelung des kommunalen Wohnungsbestands. Das Bündnis wird getragen von 25 Vereinen, Initiativen, Parteien und Gewerkschaften. Wie jede*r den Mietentscheid unterstützen kann, steht auf: www.mietentscheid-stuttgart.de

#druckimkessel

Am Samstag, den 28. März 2020, findet bundesweit wieder ein Aktionstag gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung statt, initiiert von 73 Gruppen aus 29 Städten. Zum ersten Aktionstag am 6. April 2019 kamen bundesweit mehr als 50.000 Menschen in 19 Städten zusammen. In Stuttgart beteiligten sich 4.000 Menschen an einer Demonstration unter dem Motto "#druckimkessel – Stoppt den Mietenwahnsinn". Alle, die Lust haben, an der Mobilisierung und der Demonstration mitzuwirken, sind herzlich zu den kommenden Bündnis-treffen eingeladen. Aufruf, Termine und weitere Informationen unter: