Ausgabe 03/2020
„Kurzarbeit heißt nicht, dass es nichts zu tun gibt“
O-Ton — Marion Schneider ist Betriebsratsmitglied beim Reiseveranstalter TUI Deutschland TO
7. Mai 2020
- April 2020 – „In unserer Zentrale in Hannover arbeiten derzeit pro Tag noch rund 50 Leute, normalerweise sind es 1.500. 98 Prozent unserer Beschäftigten sind mittlerweile im Home Office. Hinzu kommt, dass bei uns seit dem 1. April Kurzarbeit gilt. Die Arbeitszeit wurde über das gesamte Unternehmen hinweg auf 40 Prozent reduziert, allerdings wird in jedem einzelnen Bereich geschaut, wie viel Arbeitszeit tatsächlich notwendig ist. Bereits am 15. März hat das gesamte Unternehmen einen großen Teil der operativen Geschäftstätigkeit ausgesetzt. Die Kurzarbeit ist erst mal bis zum 30. September 2020 beantragt. Gesamtbetriebsrat und örtlicher Betriebsrat schauen jeden Monat, wie sich die Situation entwickelt. Kurzarbeit heißt nicht, dass es nichts zu tun gibt. Besonders in den kundennahen Bereichen ist viel los. Anfangs mussten alle Gäste aus den Zielgebieten zurückgeholt werden.
Nachdem wir dann immer mehr Reisen absagen mussten, ging es um Stornierungen und Umbuchungen. Parallel arbeiten wir daran, die Saison 2021 buchbar zu machen, um unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit zu Umbuchungen bzw. Neubuchungen zu geben. Ein erstes Grundangebot, das sich ständig erweitert, ist bereits freigegeben. Der Buchungseingang macht uns Hoffnung, dass es nach der Krise weitergeht. Als Reiseveranstalter sind wir aber auch darauf angewiesen, wie sich die Situation jeweils in den einzelnen Zielländern entwickelt, ob das Reisen dorthin ohne Gefahren wieder möglich ist.“
Protokoll: Heike Langenberg