Ausgabe 04/2020
ver.di lohnt sich
4,2 Prozent mehr
Paracelsus-Kliniken – Für die rund 4.500 Beschäftigten steigen die Gehälter in zwei Schritten um insgesamt 4,2 Prozent: Rückwirkend zum 1. Januar 2020 gibt es 2,2 Prozent, zum 1. Januar 2021 kommen weitere 2 Prozent dazu. Die Ausbildungsvergütungen werden im gleichen Zeitraum um insgesamt 110 Euro angehoben. Außerdem werden die Akut- und Pflegezulagen jeweils um 75 Euro erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate bis Ende Juni 2021. Ein Erfolg ist es auch, dass die Arbeitgeberseite auf die ver.di-Forderung eingegangen ist, dass Gewerkschaftsmitglieder bis Ende Juni 2021 zusätzliche drei Tage bezahlten Urlaub bekommen.
Mantel verlängert
Druckindustrie – ver.di hat vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie mit dem Arbeitgeberverband der Druckindustrie im Mai Tarifverhandlungen zum Manteltarifvertrag aufgenommen. Trotz schwieriger Verhandlungen konnte ein Ergebnis mit dem Bundesverband Druck und Medien erzielt werden: Besonders die Verlängerung der Laufzeit des Manteltarifvertrages um ein Jahr bis zum 30. April 2022 ist ein wichtiger Erfolg für die Beschäftigten der Druckindustrie. Gerade in Krisenzeiten bietet er Schutz und Sicherheit bei grundlegenden Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Zuschlägen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Jedoch ist auch eine Verschiebung der Lohnerhöhungen um jeweils drei Monate vereinbart. Mit einer freiwilligen Betriebsvereinbarung kann die Verschiebung der Lohnerhöhungen um jeweils maximal weitere fünf Monate bei gleichzeitigem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen vereinbart werden. Das Lohnabkommen hat eine Laufzeit bis zum 31. Januar 2022. Eine weitere Einigung besteht darüber, dass die Tarifvertragsparteien die Wiedereinführung der Altersteilzeit prüfen wollen: www.druck.verdi.de
Zwischenergebnis
Ameos-Kliniken – Im Tarifkonflikt zwischen den Ameos-Kliniken Bernburg, Aschersleben, Schönebeck, Haldensleben und der Verhandlungsgemeinschaft von ver.di und dem Marburger Bund konnte ein erstes Zwischenergebnis erzielt werden. Danach steigen die aktuellen Tabellenentgelte in den nächsten zwölf Monaten für die Beschäftigten in Bernburg, Aschersleben und Schönebeck um 8 Prozent. In Haldensleben sogar um 8,6 Prozent, da dort der Einkommensrückstand größer ist. Darüber hinaus wird es zwei Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 700 Euro für die Beschäftigten in Bernburg, Aschersleben und Schönebeck geben. In Haldensleben werden insgesamt 800 Euro gezahlt. Die Vereinbarung gilt bis zum 30. Juni 2021. Bis dahin wird über weitere Tarifvertragsbestandteile verhandelt. Die Vereinbarung gilt für die in ver.di und dem Marburger Bund organisierten Beschäftigten.
Geschützt
MUFG Bank – Mit der Organisierung nahezu einer kompletten Abteilung ist es ver.di gelungen, betriebsbedingte Kündigungen bei der MUFG Bank zu verhindern. Die Operations-Abteilungen der europäischen Niederlassungen der Bank in Madrid, Wien, Amsterdam und Düsseldorf sollten nach London verlegt werden. Mit der Androhung eines Streiks der sich teilweise im Homeoffice befindlichen Beschäftigten, konnte ver.di einen Kündigungsschutz bis 31. Dezember 2020 erreichen. Die MUFG Bank in Deutschland ist eine Tochter der Mitsu-bishi UFJ Financial Group, die mit mehr als 100.000 Beschäftigten eine der größten Finanzgruppen der Welt ist.