Ausgabe 06/2020
ver.di lohnt sich
500 Euro für die Weiterbildung
ING – Die rund 4.000 Beschäftigten der Direktbank ING in Deutschland erhalten ab September ein tarifvertraglich vereinbartes, individuelles Weiterbildungsbudget in Höhe von 500 Euro jährlich. Das Geld kann von den Beschäftigten jährlich für Weiterbildungsangebote abgerufen oder über mehrere Jahre angespart werden. Außerdem wurde bei der ING eine Weiterbildungsplattform (Learn-ING) errichtet, die Zugang zu einem breiten Weiterbildungsangebot von etablierten Bildungsträgern anbietet. Dort können die Mitarbeiter*innen auch ihre individuellen Weiterbildungskosten im Rahmen ihres Weiterbildungsbudgets abrechnen. Nach Angaben von ver.di-Bundesfachgruppenleiter Jan Duscheck ist der Tarifvertrag bislang einmalig in der Bankenbranche. Er zeige, wie mit innovativen Ansätzen die Arbeitswelt der Zukunft gemeinsam gestaltet werden könne.
Der Service bekommt auch TVöD-Bedingungen
Kliniken I – Das Klinikum Peine übernimmt Beschäftigte aus Reinigung, Küche und Logistik zu Bedingungen des Tarufvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD). Das bedeutet, die Beschäftigten aus den Service-GmbHs werden unbefristet unter Berücksichtigung der betrieblichen Altersvorsorge VBL und zu Bedingungen des TVöD übernommen. "Das ist ein toller Erfolg", sagte die Betriebsratsvorsitzende Christine Leckelt. Und Gewerkschaftssekretär Bruno Gerkens, ver.di Süd-Ost-Niedersachsen, betonte, kein Krankenhaus funktioniere ohne Küche, ohne Rezeption, ohne Logistik und ohne Reinigung. Ohne einen sauberen OP könne auch kein Arzt operieren. Deswegen sei der Schritt folgerichtig, um die Qualität im Haus langfristig zu sichern. Von den tariflichen Bedingungen profitieren rund 60 Beschäftigte. Darüber hinaus erhalten sieben Beschäftigte aus den Service-GmbHs ebenfalls einen Vertrag zu TVöD-Bedingungen.
10 Prozent in zwei Jahren
Kliniken II – Einkommenszuwächse von über 10 Prozent in zwei Jahren – das haben die Beschäftigten des Klinikums Magdeburg gGmbH zusammen mit ver.di und dem Arbeitgeber in der am 10. August zu Ende gegangenen Tarifrunde vereinbart.
"Das vorliegende Ergebnis ist, kurz gesagt, das, was sich die Beschäftigten am Klinikum in diesem Jahr wirklich verdient haben und was ihnen für die kommenden Jahre die seit langem notwendige Anerkennung vermittelt", sagte ver.di-Verhandlungsführer Thomas Mühlenberg.
Für das Jahr 2020 erhalten die Beschäftigten als Anerkennung der Belastungssituation durch die Corona-Pandemie eine Einmalzahlung von 1.500 Euro, steuer- und sozialabgabenfrei. Die Einmalzahlung gilt für alle nichtärztlichen Beschäftigten und umfasst nicht nur die Pflege. Auszubildende erhalten einen Betrag in Höhe von 900 Euro. Im Jahr 2021 steigen die Einkommen der Beschäftigen dann in zwei Schritten um insgesamt 3,5 Prozent. Im Jahr 2022 erfolgt zum Januar schließlich die volle Anwendung der Tarifverträge des öffentlichen Dienstes. Das Klinikum wird beim Kommunalen Arbeitgeberverband den Antrag auf Wiederaufnahme stellen. Für alle Auszubildenden werden die Regelungen des Tarifvertrages für Auszubildende des öffentlichen Dienstes bereits ab Januar 2021 voll umgesetzt.