Haustarifvertrag bei Pflegeträgern

Bayreuth – Als einer der ersten privaten Pflegeträger in Deutschland haben die Bayreuther Firmengruppen SeniVita Social Estate AG und Dr. Wiesent Sozial gGmbH einen eigenen Haustarifvertrag nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) mit ver.di abgeschlossen. Die jeweils aktuellen Entgelttabellen werden eins zu eins übernommen. Die Dr. Wiesent Sozial gGmbH und ihre Beteiligungsgesellschaft SeniVita (Anteil Dr. Wiesent: 49,99 Prozent) betreiben in Summe 15 Pflegeeinrichtungen und vier Schulbetriebe in Bayern. Der Tarifvertrag tritt rückwirkend zum 1. Juli 2020 in Kraft. Neben einem attraktiven Grundgehalt bietet er eine Jahressonderzahlung sowie steuerfreie und übertarifliche Zuschläge für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen oder in der Nacht. Die wöchentliche Regelarbeitszeit beträgt 39 Stunden, es gibt 30 Tage Urlaubsanspruch sowie betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung.

Bedrängt und bedroht

Frankfurt – Bei einer Demonstration der sogenannten "Querdenker" im Frankfurter Grüneburgpark wurde Mitte September ein Fotojournalist bedroht. Ein Video auf faz.net zeigt, wie Demonstrationsteilnehmer dem Journalisten nahekommen und ihn beleidigen. Er wurde von Redner*innen und Teilnehmer*innen aufgefordert, nicht zu fotografieren. Dem Video nach schützte die Polizei die Pressevertreter*innen einschließlich dem Fotografen nicht, obwohl sich die Stimmung aufheizte, als die Demonstrierenden aufgefordert wurden, ihre Masken abzulegen. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion in ver.di Hessen hat Polizei und Veranstalter*innen aufgefordert, Pressevertreter*innen bei kommenden Veranstaltungen besser zu schützen.

Spillmann: Noch keine Einigung

Stuttgart – Ende Juli hat die Geschäftsführung des städtischen Busunternehmens Spillmann versucht, ver.di-Gewerkschaftssekretärin Suzana Tedesco den Zutritt zum Betriebsgelände zu verwehren. Am 8. Oktober fand der Gütetermin vor dem Arbeitsgericht in Stuttgart statt. Trotz intensiver Erörterung der Streitpunkte kam es zu keiner Einigung. Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass die Geschäftsführung Ende Juli versucht hatte, der Gewerkschaftssekretärin die Teilnahme an einer Betriebsratssitzung auf dem Betriebsgelände zu verweigern. Begründung: Corona. ver.di publik berichtete. "Unsere Chancen stehen gut", sagte Tedesco nach der Verhandlung. Trotz Ansteckungsgefahr könne kein solches Betretungsverbot verhängt werden. Deshalb gebe es Abstandsregeln, Maskenpflicht, Plexiglasscheiben. Der nächste Verhandlungstermin soll im März 2021 stattfinden.

Rettet das Colosseum

Berlin – Am 15. Oktober hat die Ausstellung "Das Colosseum gehört einfach dazu" der Kinobeschäftigten des Berliner Kino Colosseums am Zaun der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg eröffnet. Unter dem #RettetDasColosseum wollen die Mitarbeiter*innen das fast 100-jährigen Kino vor der endgültigen Schließung retten. Ende Mai hat die Betreibergesellschaft Insolvenz angemeldet. Die Ausstellung vereint Stimmen der Kinostammgäste. "Ich liebe dieses Kino. Mit ihm stirbt ein Teil von Berlin", heißt es auf einem der Plakate. Parallel läuft eine Petition zur Rettung des Hauses:

chng.it/syswqrBZ2K