Ausgabe 04/2021
Editorial
Von Maria Kniesburges |Liebe Leserinnen, liebe Leser,
dass die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Krankenhäusern vielfach katastrophal sind, das ist seit Jahren so bekannt wie skandalös. Nicht erst seit der Zuspitzung durch die Corona-Pandemie. Über die Jahre wurde Personal abgebaut – und über die Jahre stieg der Arbeitsdruck. Pflegekräfte berichten seit langem von steter Überlastung. Die Beschäftigten der öffentlichen Krankenhausbetreiber Vivantes und Charité in Berlin haben den Arbeitgebern und dem Berliner Senat nun ein Ultimatum gestellt: Sollten sie nicht binnen 100 Tagen dafür sorgen, dass endlich Entlastungs-Tarifverträge mit ver.di abgeschlossen werden und gleiche Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst erfolgt, wird gestreikt. Zum Bericht.
Nachdem sie lange dafür gekämpft haben, nach Großdemonstrationen und gewaltsamen Übergriffen der Polizei, haben die Chileninnen und Chilenen Mitte Mai die Abgeordneten für eine verfassungsgebende Versammlung gewählt. Gewonnen hat diese Wahl die politische Linke. Eine Abkehr von der jahrzehntelang betriebenen neoliberalen Wirtschaftspolitik mit ihren Privatisierungen und anderen sozialen Verheerungen rückt näher. Unsere Reportage aus Chile ist hier nachzulesen.
Mit dieser Ausgabe der "ver.di publik" verabschiede ich mich nach 14 Jahren als Chefredakteurin in den Ruhestand. Ich danke Ihnen und Euch, den Leserinnen und Lesern, für die starke Resonanz auf unsere Mitgliederzeitung. Auch das hat ermutigt, beharrlich auf die Missstände in dieser Gesellschaft und besonders auch in der Arbeitswelt zu weisen. Erfreulich nur, dass es auch viele gewerkschaftliche Erfolge im Blatt zu vermelden gab. Zeitungsarbeit ist Teamarbeit: Ich danke der Redaktion – und beste Wünsche für die weitere Arbeit!
Die nächste "ver.di publik" erscheint Ende August. Ihnen und Euch eine schöne Sommerzeit!
Maria Kniesburges
Chefredakteurin der ver.di publik
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