Seit dem Ende der Sommerferien sind die neuen Auszubildenden in den Betrieben. Nachdem im ersten Pandemiejahr die Zahl der Ausbildungsplätze um 11 Prozent eingebrochen war, ist es umso erfreulicher, wenn Unternehmen sich ihrer Verantwortung stellen und ausbilden. Auch angesichts des Fachkräftemangels führt kein Weg an der Ausbildung vorbei.

ver.di steht vor der Herausforderung, die neuen Azubis trotz Pandemie und Kontaktbeschränkungen in den Betrieben zu begrüßen und für die Gewerkschaft zu begeistern. Zurzeit ist es noch nicht in allen Branchen möglich, die Tradition der betrieblichen Azubi-Begrüßung fortzusetzen. Gleichzeitig bleibt die persönliche Ansprache unverzichtbar, um die neuen Kolleg*innen zu informieren und zu gewinnen. Gemeinsam mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) hat Anna-Lena Kaufmann, Jugendsekretärin im Fachbereich Ver- und Entsorgung bei ver.di Hamburg, bei Gasnetz Hamburg den Mitbestimmungstag organisiert. So heißt die Begrüßung der Auszubildenden dort. Unter pandemiegerechten Bedingungen, in Zelten, haben die Azubis ihren Betriebsrat (BR), die JAV und ihre Gewerkschaft ver.di persönlich kennengelernt – und ließen sich überzeugen. Am Ende des Tages waren alle neuen Azubis ver.di-Mitglied.

Diesen Erfolg führt Anna-Lena auf mehrere Faktoren zurück: Neben der persönlichen Ansprache durch aktive Kolleg*innen aus BR und JAV sind die tariflichen Erfolge, die in den Jahren zuvor erreicht wurden, wichtig. "Wir haben hier außergewöhnlich gute tarifliche Regelungen," sagt Anna-Lena, "und die Azubis haben verstanden, dass es diese ohne Solidarität und Gewerkschaft nicht gäbe."

Die neue Generation

Persönliche Ansprache und praktische Beispiele für gemeinsam erstrittene Erfolge – das sind auch für Berthold Bose, Landesleiter bei ver.di Hamburg, die Dreh- und Angelpunkte erfolgreicher Azubi-Begrüßung. Und er nennt noch einen weiteren Punkt: "Nach meinem persönlichen Eindruck erleben wir hier eine Generation, die offener dafür ist, sich zu organisieren. Die Generation ,Fridays for Future' will ihre Zukunft selbst gestalten und hat erkannt, dass dies gemeinsam besser gelingt. Vielleicht nehmen die jungen Erwachsenen diese Erfahrung jetzt auch mit ins Berufsleben. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Hamburg ist nach wie vor schwierig durch die Pandemie, das zeigen die aktuellen Ausbildungszahlen für 2021/22 und wir appellieren an die Wirtschaft für mehr Ausbildungsplätze für junge Menschen – denn sie sind die Fachkräfte von morgen."

Zur Unterstützung für die neuen Auszubildenden bietet die ver.di Jugend Hamburg eine Begrüßungsmappe an, die Informationen rund um ver.di enthält.

Sie kann heruntergeladen werden unter jugend-hamburg.verdi.de