Fachkräfte in Kindertagesstätten (Kitas) sind trotz hoher Motivation mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Sie drohen in andere Bereiche abzuwandern. Ein Hauptproblem ist die Dauerbelastung der Fachkräfte: Sie sind oft für zu viele Kinder verantwortlich. Nicht nur aus gewerkschaftlicher Sicht besteht Handlungsbedarf. "Für uns ist klar: Kinder sind unser wertvollstes Geschenk und unsere Zukunft. Für sie darf nur das Beste gut genug sein!" so Yvonne Leidner, Co-Vorsitzende der Landeselternvertretung der Kitas Schleswig-Holstein. Elternvertretung und Gewerkschaft betrachten es als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, im Bereich frühkindlicher Bildung die höchstmögliche Qualität zu haben und den beteiligten Fachkräften ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten.

ver.di hat das Ziel, die bestehenden Ausbildungssysteme sowie die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen deutlich attraktiver zu gestalten. Konzepten der Arbeitgeberseite, dem Fachkräftemangel mit Anlern-Kursen zu begegnen, erteilt Susanne Schöttke, Landesbezirksleiterin ver.di Nord, eine klare Absage: "Es braucht eine einschlägige Ausbildung, um qualifizierte pädagogische Arbeit leisten und dem Anspruch auf eine hochwertige Bildungs- und Erziehungsarbeit gerecht werden zu können". ver.di macht sich daher für die Neugestaltung der Ausbildung stark und hat einen Vorschlag für ein bundesweit einheitliches Ausbildungsgesetz erarbeitet.

Bessere Arbeitsbedingungen bleiben eine wichtige Voraussetzung, um Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen. Zu einer echten Anerkennung der Arbeit gehört auch die Erhöhung der monatlichen Entgelte. Die Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst hat die Kündigung der Tätigkeitsmerkmale und der Regelungen zum Gesundheitsschutz zum 31. Dezember 2021 beschlossen. Die erste bundesweite Verhandlungsrunde findet im März 2022 statt. Es geht um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit. Der Norden steht bereit.