Ausgabe 08/2022
ver.di lohnt sich
Mehr Gehalt bei RWE
Energie – Gehaltserhöhungen und zusätzlich zwei Einmalzahlungen hat ver.di für die rund 18.000 Beschäftigten beim Energieversorgungskonzern RWE erreicht. Am 17. November 2022 wurde der Abschluss erzielt, die ver.di-Tarifkommission hat der Einigung zugestimmt. Angesichts der Energiekrise und der notwendigen Transformation sei es ein gutes Ergebnis, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Dagmar Paasch. Das vereinbarte Gesamtpaket beinhaltet eine lineare Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent ab dem 1. Februar 2023; bereits im Dezember 2022 erhalten Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte vorzeitig eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro. Eine zweite Einmalzahlung, ebenfalls in Höhe von 1.500 Euro, erfolgt während der Laufzeit des Vergütungstarifvertrages. Diese beträgt 13 Monate, vom 1. Februar 2023 bis zum 29. Februar 2024. Auszubildende erhalten zwei Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 1.000 Euro zu den gleichen Zeitpunkten. Positiv ist auch die Abschaffung der sogenannten Startabsenkung für Berufsanfänger. Zudem hatten die RWE-Beschäftigten bereits im September eine außerplanmäßige Tariferhöhung von 2,5 Prozent erhalten.
Höheres Entgelt
Sana Kliniken – Für die rund 10.000 Beschäftigten beim Klinikbetreiber Sana, die unter den Konzerntarifvertrag fallen, hat ver.di höhere Entgelte und Einmalzahlungen erreicht. Zudem wurden höhere Zulagen vereinbart. Im Einzelnen sieht das Tarifergebnis folgende Regelungen vor: Die Tabellenentgelte steigen zum 1. Juni 2023 um 7 Prozent, mindestens jedoch um 200 Euro monatlich; die Vergütungen für Auszubildende erhöhen sich zum selben Zeitpunkt um 100 Euro pro Monat. Zum Ende des Jahres 2022 erhalten die Beschäftigten (Teilzeit anteilig) eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung in Höhe von 2.000 Euro; Auszubildende erhalten dann eine Einmalzahlung in Höhe von 750 Euro. Zum 30. April 2024 erhalten die Beschäftigten (Teilzeit anteilig) eine weitere Einmalzahlung von 500 Euro, die für langjährig Beschäftigte um 100 Euro aufgestockt wird. Auszubildende bekommen zum selben Zeitpunkt noch einmal 200 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 30. April 2024. Zudem werden die Zulagen, unter anderem für Wechselschicht und die Pflegezulage, deutlich erhöht, ebenso die Zuschläge für Nachtarbeit und der Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge. Neu eingeführt wird eine monatliche Zulage für langjährig Beschäftigte: Ab 20 Jahren bei Sana 50 Euro, ab 30 Jahren 75 Euro und ab 40 Jahren 100 Euro.
Streiken für den Tarif
Amazon – Die Beschäftigten bei Amazon wollen tarifliche Sicherheit, ein festes Einkommen und gute Arbeitsplätze. Seit 2014 streiken sie in Deutschland mit Unterstützung von ver.di dafür – mit ersten wichtigen Erfolgen: Die Stundenlöhne haben sich erhöht und der Gesundheitsschutz hat sich teils verbessert. Aber keiner der Erfolge ist bisher tariflich abgesichert. Deshalb kämpfen sie weiter. Und nicht nur in Deutschland. Die Beschäftigten bei Amazon schließen sich auch international zusammen, wie jüngst am 25. November, am Verkaufstag "Black Friday". Dieser wurde zum internationalen Aktionstag "Make Amazon Pay". Gewerkschaften, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie andere Initiativen beteiligten sich in mindestens 23 Ländern der Welt. In Frankreich und den USA riefen die Gewerkschaften ihre Mitglieder zum Streik auf. In Deutschland legten die Beschäftigten in zehn Fulfillment-Centern ihre Arbeit nieder.