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"Wozu brauche ich meine Gewerkschaft?" frage ich ChatGPT. Der findige Textgenerator nutzt seine künstliche Intelligenz mit Anstand und Vernunft: Als Gründe nennt er den Schutz der Arbeitnehmerrechte, Verhandlungen über Tarifverträge, juristischen Beistand, den Austausch von Erfahrungen sowie Schulung und Weiterbildung. Für eben solche Rechte streiken in den USA derzeit zwei Gewerkschaften: die "Writers Guild of America" (WGA) und die "Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists" (SAG-AFTRA). Die darin vereinten Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen sehen ihre Arbeit nicht zuletzt von künstlicher Intelligenz bedroht. Frage ich die Sprachsoftware danach, so spielt sie ihre Rolle in diesem Konflikt allerdings herunter: Als "kreatives Werkzeug", das Ideen generiere und Drehbücher verbessere, könne ChatGPT "den menschlichen Einfallsreichtum und die Fähigkeit, komplexe Emotionen und Nuancen darzustellen, nicht vollständig ersetzen". Da sind wir nun aber beruhigt – oder? Den Streikenden indes rufen wir zu: Bleibt aktiv und kreativ! hms