Hollywood dreht wieder

USA – Die Gewerkschaft SAG AFTRA der Schauspieler*innen in Hollywood hat sich Mitte November mit dem Verband der US-Filmstudios (AMTPT) auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Damit wurde nach 118 Tagen der Streik beendet, der die Film- und Serienproduktion nahezu lahmgelegt hatte. Im Mittelpunkt der Einigung stehen höhere Honorare, eine Beteiligung der Schauspieler an Einnahmen von Streaming-Anbietern und ein besserer Schutz vor Künstlicher Intelligenz (KI). Die Einigung ist vor allem wichtig für weniger und gar nicht bekannte Schauspieler*innen. Laut Duncan Crabtree-Ireland, einem der Verhandlungsführer der Schauspielergewerkschaft, kämpften die meisten ihrer 160.000 Mitglieder ums Überleben, sie verdienten keine 26.000 Dollar im Jahr und könnten sich keine Krankenversicherung leisten.

Abfindungen und Entschädigungen

Mexiko – Nach dreieinhalb Jahren Arbeitskampf steht ein versöhnliches Ende: Die mexikanische Regierung unterzeichnete bereits Anfang Oktober eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft der Notimex-Beschäftigten (SutNotimex) über die Schließung der staatlichen mexikanischen Nachrichtenagentur Notimex, die die individuellen und kollektiven Rechte der Beschäftigten garantiert (ver.di publik berichtete mehrfach). Zahlungen entsprechender Abfindungen und Entschädigungen an die Beschäftigten wurden beschlossen. Beide Seiten würdigten, dass eine einvernehmliche Lösung erzielt wurde. ­Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador wies darauf hin, dass „die Leichtigkeit und Unmittelbarkeit des Zugangs zu Informationen zeigt, dass die Öffentlichkeit keine staatliche Agentur benötigt, um ihr Recht auf Information zu verwirklichen.“ Der Arbeitskonflikt bei Notimex hatte im Februar 2020 begonnen wegen der Entlassung von mehr als 200 Beschäftigten, hauptsächlich Frauen, was die Gewerkschaft SutNotimex anprangerte.

Ein ganzes Land gegen Tesla

Schweden – In Schweden hat sich Tesla den Unmut des ganzen Landes zugezogen. Wie das Online-Magazin Wired berichtet, vereinigen sich in dem skandinavischen Land aktuell Beschäftigte diverser Sparten gegen den Elektroauto­bauer, um die Tesla-Angestellten in ihrem ­Arbeitskampf zu unterstützen. Das hat zur Folge, dass Teslas Geschäft in Schweden immer häufiger lahmliegt, und zwar weit über jene Bereiche hinaus, die ­eigentlich bestreikt werden. Seit Mitte November weigern sich Dockarbeiter in allen schwedischen Häfen, Tesla-Fahrzeuge auszuladen, Reinigungskräfte reinigen keine Tesla-Ausstellungsräume mehr und Elektriker reparieren keine ­Ladestationen mehr. Es ist der größte gewerkschaftliche Gegenwind, den Tesla weltweit erlebt. Ausgangspunkt ist der Streit zwischen Tesla und der schwedischen Gewerkschaft IF Metall, die seit fünf Jahren einen Tarifvertrag für Tesla-Mechaniker fordert. Ende Oktober riss der Gewerkschaft die Geduld und die Tesla-Mechaniker legten ihre Arbeit nieder. Immer mehr Gewerkschaften unterstützen seither die Aktionen. Nicht zum ersten Mal stellen sich schwedische Gewerkschaften gegen ein US-Unternehmen. 1995 verweigerte die Spielzeugkette Toys“R“Us einen Tarifvertrag, Beschäf- tigte gingen in den Streik, andere Gewerkschaften schlossen sich an. Am Ende dauerte der Streik drei Monate, dann unterschrieb Toys“R“Us den Tarifvertrag.