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Alle gemeinsam für bessere LöhneMaja Hitij/dpa

"Die Beschäftigten haben endlich mehr Geld in der Tasche und eine spürbare Entlastung angesichts der gestiegenen Preise", betont Heike Lattekamp, Verhandlungsführerin in der Tarifrunde im Hamburger Handel. Das Ergebnis stelle zwar einen Kompromiss dar, zeige aber, dass trotz der unterschiedlichen Interessen der Verhandlungsparteien am Ende konstruktive Gespräche möglich gewesen seien.

Bei einer insgesamt 36-monatigen Laufzeit werden die Löhne und Gehälter für die rund 90.000 Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel rückwirkend zum 1. Oktober 2023 um 5,3, zum 1. Mai um 4,7 Prozent sowie zum 1. Mai 2025 um 40 Euro und weitere 1,8 Prozent angehoben. Zudem erhalten Vollzeitbeschäftigte zum 1. Juni eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro (Teilzeit- beschäftigte anteilig). Die Auszubildendenvergütungen werden überproportional erhöht. Ab Mai 2025 hat eine Verkäuferin in Vollzeit so rund 400 Euro monatlich mehr zur Verfügung.

"Die Einigung in Hamburg ist ein Erfolg", sagt Silke Zimmer, für den Handel zuständiges ver.di-Bundesvorstandsmitglied. "Es ist dem Mut und der Ausdauer der aktiven Kolleginnen und Kollegen in Hamburg und bundesweit zu verdanken, dass tausende Beschäftigte in Hamburg wieder unter dem Schutz eines rechtsverbindlichen Tarifvertrages stehen." Entgelterhöhungen, die es bei vielen Handelsunternehmen bereits gab, hätten diese Verbindlichkeit nicht gehabt. Heike Lattekamp unterstreicht, wie wichtig die andauernde Kampfkraft der Beschäftigten für den Erfolg war. "Jeder Euro ist ein Ergebnis der gemeinsamen Streikbewegung", so Zimmer. Nach dem Durchbruch in Hamburg sei zu hoffen, dass "die Arbeitgeber auch in den anderen Regionen ihre Blockadehaltung aufgeben und mit ver.di zu Abschlüssen kommen. Es gibt keinen Grund mehr, die Gespräche in die Länge zu ziehen. Unsere Kolleg*innen in den Unternehmen und auf den Verkaufsflächen brauchen jetzt eine bessere Bezahlung." gg