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Große Freude in der Belegschaft der Runtime Packaging GmbH: Kollege Odomero aus Nigeria darf bleibenFoto: ver.di München

Odomero Godstime Otegu stammt aus Nigeria und lebt seit November 2017 als Asylsuchender in Deutschland. Seit fast vier Jahren ist er dem Ingolstädter Unternehmen Runtime Packaging GmbH eine unverzichtbare Stütze. Dennoch sollte er nach den Plänen der Behörden am 15. April 2024 abgeschoben werden. Am Gründonnerstag wollte er seine Arbeitserlaubnis verlängern, doch er wurde sofort verhaftet und in die Abschiebehaftanstalt Eichstätt verbracht.

Innerhalb weniger Stunden trommelte daraufhin die Betriebsratsvorsitzende Katja Hirschböck die Gewerkschaft ver.di, ihre Kolleginnen und Kollegen im Betrieb sowie lokale Pressevertreter zusammen. Unterschriften wurden gesammelt, und in einem eindringlichen Appell wendete sich ver.di gemeinsam mit der Belegschaft an den Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Karl Straub (CSU). Eindringlich wurde darauf hingewiesen, dass Odomero sich geradezu vorbildlich nicht nur in seinem Arbeitsumfeld, sondern auch der Gesellschaft integriert hat.

Innerhalb weniger Tage hatten mehr als 70 Arbeitskolleg*innen eine Petition für ihn unterzeichnet und an den Integrationsbeauftragten übersandt. Die Aktion wurde durch ver.di weiter verbreitet, in wenigen Tagen kamen so mehr als 2.500 Unterschriften zusammen. ver.di erinnerte die Bayerische Staatsregierung an die im Koalitionsvertrag festgelegten Grundsätze, nach denen Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber ausgesetzt werden sollen, wenn diese einen festen Arbeitsplatz vorweisen können, sich integriert und nichts zu Schulden kommen lassen haben. Der Flüchtlingsrat Bayern unterstützte die Aktion ebenso wie auch der DGB Bayern. Großes Aufatmen dann am 11. April.

Dem Kollegen den Rücken gestärkt

Das bayerische Innenministerium teilte schließlich mit, dass von der geplanten Abschiebung Abstand genommen werde, weil Odomero sich seit über zwei Jahren in einem stabilen Arbeitsverhältnis befinde. Er erhielt deshalb eine Duldung und eine Beschäftigungserlaubnis aufgrund einer Einzelfallprüfung.

"Wir freuen uns sehr für Odomero Otegu und seine Familie und sind dankbar, dass durch das solidarische Handeln über 2.500 Unterschriften gegen die Abschiebung gesammelt wurden", freut sich auch Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern. "Diese gelebte Solidarität hat unserem Kollegen in dieser schweren Zeit den Rücken gestärkt und ihm Hoffnung gegeben". ver.di Bayern sieht darin ein positives Zeichen für die Zukunft der Integrationspolitik in Bayern. Der Fall zeigt auch, dass durch Zusammenarbeit und das Einbeziehen aller Beteiligten gute Lösungen gefunden werden können.