Your Money

TIKTOK – Immer mehr junge Menschen unter 30 investieren in den Aktienmarkt – oft bequem über Trading-Apps. Doch das birgt Risiken. Viele Schüler*innen, Auszubildende, Studierende und junge Berufs­tätige stehen außerdem vor der Herausforderung, komplexe Finanzthemen überhaupt richtig zu durchdringen. Es drängen sich Fragen auf wie: Welche Versicherungen brauche ich? Was bedeutet Inflation? Sollte ich Geld anlegen? Hier setzt der TikTok-Kanal „Your Money“ im Auftrag des Hessischen Rundfunks an. Die Creator Rafaela, Kati, Larima und David erklären Finanzthemen verständlich und humorvoll. Sie bieten praxisnahe Tipps, die sich an den Lebensrealitäten der 16- bis 22-Jährigen orientieren. Du hast kein TikTok? Kein Problem – du findest die Videos auch hier: play.funk.net/channel/your-money-12240

Achtung Kredithaie

Kredite – Sie locken mit „Günstiger Sofort-Kredit ohne Schufa-Auskunft“ – doch wer bei einer regulären Bank keinen Kredit bekommt, gerät im Internet leicht in die Fänge fragwürdiger Anbieter. Was dort zunächst nach einem seriösen Angebot aussieht, entpuppt sich schnell als teure und sinnlose Finanzsanierung bei einem Anbieter im Ausland. Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) warnt vor der Abzocke durch solche Anbieter und zeigt, wie man die Haie im Becken erkennt. evz.de

Steuern in der Bildung

„Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann `ne Gedichtsanlayse schreiben. In 4 Sprachen“, postete eine Schülerin vor einigen Jahren – und löste damit eine landesweite Debatte aus. Steuern und Wirtschaft sind in deutschen Lehrplänen allenfalls Randthemen. Die Landesschülervertretung von Baden-Württemberg fordert noch heute, dass Steuererklärungen und die Formulierungen in Mietverträgen im Unterricht behandelt werden sollen. Doch lenkt das nicht ab von den wirklich relevanten Fragen? Das Netzwerk Steuergerechtigkeit stellt Unterrichtsmaterial zur Verfügung, bei dem es um Themen wie Steuervermeidung, Schattenfinanzen und globale Ungleichheit geht. netzwerk-steuergerechtigkeit.de/schule

Auch die Politikwissenschaften haben das Thema Steuern vernachlässigt und weitgehend den Ökonomen überlassen. Dabei sind Herkunft und Höhe der staatlichen Einnahmen für eine gerechte Gesellschaft ähnlich relevant wie die staatlichen Ausgaben. Vor drei Jahren gab ein internationales Autor*innenteam das „Handbook on the Politics of Taxation“ heraus, das die Lücke schließen will. aje

Effektive Bürokratie in Estland

Die 1,3 Millionen Bewohner*innen Estlands brauchen keine fünf Minuten für ihre Einkommenssteuererklärung. Mit ihrem computerlesbaren Personalausweis loggen sie sich auf ein geschütztes Portal im Internet ein und finden dort ein vorausgefülltes Dokument. Die Informationen stammen von der digitalen Infrastruktur X-Road, die den Datenaustausch zwischen staatlichen Institutionen und Unternehmen erlaubt. Die Bürger*innen prüfen, ob die Angaben stimmen, und fünf Tage später haben sie die Steuerrückzahlung auf ihrem Konto. Steuerberater*innen gibt es in Estland so gut wie keine. Zugleich hat X-Road die Zeit halbiert, die Finanzämter für Unternehmensprüfungen benötigen – und die Einnahmen des Staates in diesem Bereich haben sich verdoppelt. Estland gilt als Vorreiter einer effektiven und kostengünstigen Digitalisierung. In den 1990er Jahren hat das kleine Land seine Bürokratie grundlegend neu organisiert. Alle Behörden und alle Bürger*innen haben heute einen digitalen Zugang mit individueller Verschlüsselung. Über einen Sicherheitsserver können sie Daten untereinander austauschen. 99 Prozent aller staatlichen Verwaltungsleistungen laufen über das Internet. aje