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"Next Cloud" oder auch "ver.di-Aktiv!Cloud" wird mittlerweile von rund 1.000 Nutzer*innen angewendetFoto: Nextcloud

Die ehrenamtliche Gewerkschaftsarbeit in den Betrieben fand bisher üblicherweise mit Telefon, E-Mails, Informationsschreiben und persönlichen Treffen statt. Nun nutzen immer mehr ver.di-Kolleg*innen die Online-Plattform "Next Cloud". Sie ermöglicht einen Austausch, ohne dass Betriebsmittel des Arbeitgebers genutzt werden müssen.

Die Weiterentwicklung der Online-Plattform ist ein Resultat des Forschungsprojektes "Digitallabor für Non-Profit-Organisationen 4.0" (DigiLab NPO), das vom Jahr 2020 bis 2024 vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation als Verbundprojekt koordiniert wurde und an dem sich auch ver.di beteiligt hat (mit ver.di Bildung und Beratung und dem Bereich Innovation und Gute Arbeit).

"Untersucht wurden verschiedene Einsatzmöglichkeiten digitaler Techniken für NPOs, etwa im Austausch zwischen Ehrenamtlichen untereinander", erläutert Stefanie Schiffer, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei ver.di für das Projekt. Die Plattform wird mittlerweile von rund 1.000 Nutzer*innen genutzt. "Wir haben inzwischen viele positive Rückmeldungen dazu", sagt Schiffer. Gelobt werde besonders die Zeitersparnis.

Vertrauen durch Sicherheit

ver.di-Mitglieder im Betrieb können sich in der Cloud unkompliziert über Termine und Gremiensitzungen abstimmen, Daten und Dokumentationen einsehen oder bearbeiten. Hauptamtliche Gewerkschaftssekretär*innen nehmen über die Cloud Kontakt zu den Mitgliedern auf und bringen benötigte Informationen ein.

Einer, der seit Anfang an mit der Plattform arbeitet, ist Tim Hachmann, Betriebsratsmitglied bei der Telekom AG, wo die Cloud mitentwickelt und getestet wurde. "Seit den Anfängen hat sich einiges verändert, aber das Grundprinzip ist geblieben: Wer die Plattform nutzt, bewegt sich auf ver.di-Servern, die in Deutschland stehen. Der Zugriff ist klar definiert, sodass alle Nutzer*innen die Cloud als Vertrauensraum betrachten können", betont er.

Der Telekom-Betriebsrat sieht "Next Cloud" als Werkzeugkoffer, der viele Angebote bietet. Beschäftigtenumfragen könnten darüber ablaufen und auch Forderungen für Tarifrunden unter den Mitgliedern abgestimmt werden. Hachmann hofft, dass die Plattform vielen weiteren Kolleg*innen zugänglich gemacht werde. Bei der Telekom überlegten die Gewerkschaftsmitglieder derzeit, die Cloud bei der bevorstehenden Tarifrunde einzusetzen. "Die Technik funktioniert sehr gut, ist benutzerfreundlich und erfüllt hohe Sicherheitsstandards, wäre also dafür bestens geeignet."

Bei einer von ver.di organisierten Abschlussveranstaltung zum Forschungsprojekt DigiLab für NPOs hatte ver.di-Vorstandsmitglied Christoph Schmitz-Dethlefsen erklärt, wie wichtig die optimale Umsetzung der Digitalisierung für ver.di sei, sodass sie die gewerkschaftliche Arbeit bereichert und erleichtert. Next Cloud erfüllt diesen Anspruch.

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