Am 10. Mai trafen sich erstmals Vertreter*innen aller Personengruppen im ver.di-Landesbezirk SAT in Leipzig. Neugierig aufeinander und auf Themen, die sie verbinden, starteten sie ins Netzwerktreffen. Sie entdeckten viele Gemeinsamkeiten – trotz aller Unterschiede.

Landesbezirksleiter Oliver Greie begrüßte alle in einer Videobotschaft, dann gingen die Aktiven ohne Zeitverzug in die erste Arbeitsphase, die Vorbereitung einer kleinen Präsentation zur Vorstellung der eigenen Gruppe und deren Erfolge und Probleme. Es präsentierten sich nacheinander die Arbeiter*innen, Frauen, Beamt*innen, Selbstständige, Migrant*innen, Jugend, Erwerbslose, Senior*innen sowie Meister, Techniker, Ingenieure (MTI). Es war spannend und überraschend, wieviel in den einzelnen Gruppen passiert und wie sie ihre gewerkschaftlichen Aktivitäten organisieren, obwohl es oft nur wenige Personen sind, die die Fäden zusammenhalten.

Viele Fragen aus dem Plenum wurden an die jeweiligen Gruppenvertreter*innen gestellt. Fast nahtlos gingen die Vorstellungsrunden in einen regen Erfahrungsaustausch über. Und trotz aller Unterschiede war bei allen eine Frage präsent: Wie halten wir unsere Mitglieder und vor allem: Wie gewinnen wir neue Mitglieder hinzu? Ideen dazu wurden aufgeworfen, gewerkschaftliche Kernthemen und Positionen diskutiert, Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet. Die Gruppenerfahrung: Die vermuteten Gräben, wie etwa zwischen Senior*innen und Jugend oder Selbstständigen und Beamt*innen gibt es nicht. Wir alle ziehen an einem Strang, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven.

Aber es ging auch um die politische Positionierung von ver.di, um die Mindestlohnentwicklung in Deutschland, (Alters-)Armut oder die Partizipation von Migrant*innen und die besonderen Herausforderungen der Gremienarbeit von Personengruppen. Was alle Aktiven vereint, ist ihre Leidenschaft für gewerkschaftliches Engagement und ihr Ziel, viele damit "anzustecken".

Das lebendige Miteinander und die angeregte Diskussion um Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten sprengte die ursprünglich geplante Tagesordnung. Das tat der Begeisterung über diese neue Möglichkeit des Austauschs keinen Abbruch. Die Anwesenden waren sich einig, dass diese Treffen regelmäßig fortgeführt werden sollten, um sich noch besser kennenzulernen, Synergien zu nutzen und konkrete gemeinsame Vorhaben planen zu können. Schon im Herbst wollen sich die Vertreter*innen der Personengruppen bei einem Folgetreffen weiter vernetzen. Gundula Lasch