Mit der Tarifkampagne #tvn26 setzt ver.di den Kampf um eine bundesweite Angleichung der Arbeitsbedingungen auf hohem Niveau im ÖPNV fort. Trotz großer Widerstände der bayerischen Arbeitgeber ist Bayern Teil der gemeinsamen Tarifstrategie.

ÖPNV in Bayern? Das bedeutet aktuell, dass der Bus auf dem Land mit etwas Glück zweimal täglich fährt und in der U-Bahn in der Stadt noch einer der begehrten Stehplätze frei ist. Das kann sich ändern! Eine Verdopplung des ÖPNV-Angebots bis 2030 wäre nicht nur zwingend, um wichtige Klimaziele zu erreichen, sondern auch möglich. Nötig hierfür sind Investitionen in Infrastruktur und Personal. Das ergibt sich aus einer Studie zur ÖPNV-Finanzierung, die ver.di im September gemeinsam mit der Klima Allianz vorgestellt hat. Da die Kommunen mit dieser Aufgabe überfordert sind, sind der Bund und das Land Bayern in der Pflicht. Das Deutschlandticket hat gezeigt, dass dort, wo der politische Wille vorhanden ist, auch Finanzierungswege gefunden werden können.

Blickt man auf die tarifpolitische Situation in ganz Deutschland, fällt auf, dass es in allen Bundesländern – mit Ausnahme von Hamburg – einen Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) gibt. Anders als der Gleichklang des Namens vermuten lässt, sind die Arbeitsbedingungen, die in den einzelnen Verträgen geregelt werden, sehr unterschiedlich. Die TV-N-Tarifkampagne hat es sich zum Ziel gesetzt, eine bundesweite Angleichung der Arbeitsbedingungen auf hohem Niveau durchzusetzen.

Ohne deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten ist die Verkehrswende zum Scheitern verurteilt. Denn nur mit guten Arbeitsbedingungen und attraktiveren Löhnen kann Personal gewonnen und gehalten werden. Seit Jahren sorgt ver.di durch die Tarifkampagne für große Sichtbarkeit des ÖPNV.

Die Lobbyarbeit kommt den Verkehrsbetrieben zugute. Denn mehr Geld für den ÖPNV wird es nur geben, wenn die Politik sich bewegt. Und die bayerischen Arbeitgeber haben nicht verstanden, dass eine gemeinsame Tarifstrategie im Sinne des ÖPNV ist. Immer wieder haben sie in den letzten Jahren Lohnsteigerungen gegen die gemeinsame Laufzeit mit den anderen Bundesländern ausgespielt. Sie behaupten hierbei, dass Bayern nicht von der gemeinsamen Strategie profitieren könne, da es mit seinem TV-N bereits eine Spitzenreiterposition belege.

Fakt ist, dass die Arbeitsbedingungen in Bayern gemessen an vielen Punkten keineswegs die besten sind, sei es bei Urlaubsansprüchen, Zuschlägen oder der wöchentlichen Arbeitszeit. Auch das Lohnniveau ist in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Sachsen höher.

Auch 2025 haben die Arbeitgeber wieder alles an die Frage der Laufzeit geknüpft. Sie haben jeden Kompromissvorschlag der ver.di-Tarifkommission boykottiert, der eine Entgeltsteigerung in diesem Jahr und eine Verhandlungsmöglichkeit über die Arbeitsbedingungen im nächsten Jahr vorgesehen hätte. Damit geht es 2026 aufs Ganze: Im Rahmen von #tvn26 wird für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und für eine Erhöhung der Löhne gekämpft.