Am 3. April traten fast 800 Redakteure, Angestellte, Techniker und freie Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks in einen zweistündigen Warnstreik - zum ersten Mal seit Bestehen der Rundfunkanstalt. Die MDR-Hörfunkprogramme mussten zeitweise durch ein Notprogramm ersetzt werden. Vor der Zentrale des MDR in Leipzig, den Landesfunkhäusern in Dresden, Erfurt und Magdeburg sowie der Hörfunkzentrale Halle forderten die Streikenden ein besseres Gehaltsangebot von der Geschäftsleitung.

"Der MDR will die festen und freien Beschäftigten, die für den Erfolg des Senders sorgen, erneut unter Wert abspeisen", kritisiert ver.di-Verhandlungsführer Michael Kopp das Angebot als nicht verhandlungsfähig. Allein der Abstand ihrer Gehälter zum üblichen ARD-Niveau bedeutet für die Kolleginnen und Kollegen beim MDR in einer unteren Vergütungsgruppe ein Minus von etwa 230 Euro, in einer höheren Vergütungsgruppe bis zu 480 Euro monatlich. "Die angebotenen zwei Prozent ab 1.4.2009 und weitere zwei Prozent zum 1.10.2010 sind angesichts dieser Unterbezahlung völlig unzureichend." Noch schlimmer sehe es bei den freien Mitarbeitern des MDR aus. Feste Freie kämen im Angebot der Arbeitgeber lediglich auf eine durchschnittliche Erhöhung von 20,83 Euro pro Monat, die nach der Laufzeit wieder wegfällt. Die freien Mitarbeiter sollen ganz leer ausgehen.

ver.di fordert die Anhebung aller Gehälter um 150 Euro im Monat und dazu eine Erhöhung der Einkommen um acht Prozent.