Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Telekom-Konzern in Deutschland bewerten ihre Arbeit als schlecht, wie eine internetgestützte Befragung zeigt. ver.di hat die Antworten ausgewertet und den tarifpolitischen Arbeitskatalog für 2013 um zwei Themen erweitert: die Qualifizierung und die Aufstiegsmöglichkeiten.

Seit Jahren reagiert der Telekom-Konzern auf den technischen Wandel und den zunehmenden Wettbewerbsdruck mit Umstrukturierungen und Arbeitsplatzabbau. Und das geht auf Kosten der Beschäftigten, wie die Auswertung der Beschäftigtenbefragung zeigt, die ver.di in Auftrag gegeben hat.

Nur die Kollegialität ist gut

Das Arbeitsleben der 120.000 Telekom-Mitarbeiter/innen ist geprägt von Frust, Erschöpfung, Angst und hohen gesundheitlichen Belastungen. 58 Prozent der Befragten halten ihre Arbeitsbedingungen für schlecht. 48 Prozent fühlen sich gehetzt, 51 Prozent leiden unter gesundheitlichen Beschwerden und 53 Prozent glauben nicht, dass sie so noch bis zur Rente durchhalten.

15 Dimensionen wurden untersucht, die für die Arbeitsqualität bestimmend sind. Davon sind Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitsintensität, Arbeitsplatzsicherheit und das Einkommen die kritischsten Bereiche im Telekom-Konzern. Arbeitsintensität und Arbeitsplatzsicherheit kommen nur auf 38 und 28 von 100 möglichen Punkten und liegen damit um 22 und 21 Punkte unter der Gesamtwirtschaft. Nur die Kollegialität schneidet besser ab als in der übrigen Wirtschaft, sie wird mit 82 Punkten als gut beurteilt. Das einzige Gut in der Bewertung.

Insgesamt kommen die Telekom-Beschäftigten auf einen Index-Wert von mageren 48 Punkten. Im Vergleich lag der DGB-Index Gute Arbeit für die Gesamtwirtschaft 2010 bei 59 Punkten und somit zumindest bei einem knappen Mittelmäßig.

Das ist ein beschämendes Ergebnis für den Telekom-Konzern, finden die ver.di-Tarifexperten und werden deshalb bei den Verhandlungen im zweiten Quartal 2013 bessere