Untaugliches Angebot in der Papierverarbeitung

Tarifrunde - In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die 100.000 Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie haben die Arbeitgeber Ende November ein für ver.di nicht akzeptables Angebot vorgelegt. Danach sollen die Beschäftigten für November und Dezember dieses Jahres keine Lohnerhöhung bekommen, vom 1. Januar 2017 bis 31. Januar 2018 soll eine Erhöhung um 1,3 Prozent folgen. Damit zeigten die Arbeitgeber keinerlei Wertschätzung für die Leistung der Beschäftigten, sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke. ver.di fordert fünf Prozent mehr Lohn, Gehalt und Auszubildendenvergütung. Beschäftigte aus 40 Betrieben hatten sich an den Streiks während der zweiten Verhandlungsrunde beteiligt. Am 21. Dezember wird in Berlin weiter verhandelt.

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Betriebsrat unter Geistern

Tourismus - Nachdem sich ein großer Teil der rund 80 Beschäftigten im Berlin Dungeon in ver.di organisiert und einen Wahlvorstand gewählt hat, leitet ver.di dort jetzt die Betriebsratswahlen ein. Damit bekommen die Beschäftigten auch betriebliche Mitbestimmung bei Arbeitszeiten, Pausen und Sozialräumen. Die Wahlen werden im Januar kommenden Jahres stattfinden. Das Berlin Dungeon gehört wie das Sea Life und Madame Tussauds zur weltweit agierenden Merlin Entertainments Group, die Freizeitparks und -attraktionen betreibt.


British Airways entlässt Mitarbeiter

München - British Airways baut in Deutschland 138 der noch vorhandenen 218 Arbeitsplätze ab und schließt im Frühjahr 2017 die Flughafen-Stationen München, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Hamburg. Die Kündigungen sollen noch im Dezember dieses Jahres ausgesprochen werden. Am Standort München sind bis auf die Airport-Managerin alle 33 Beschäftigten betroffen. Der Konzernzentrale in London geht es dabei weder um Sanierung noch um Wettbewerbsfähigkeit; das Ziel der Entlassungen ist die weitere Gewinnmaximierung. British Airways ist die letzte ausländische Fluggesellschaft am Flughafen München, die eigenes Personal beschäftigt. Eine Handling-Gesellschaft wird die Abfertigung von British Airways zu Dumpingpreisen übernehmen. Die Gesellschaft zahlt den Beschäftigten nur einen Mindestlohn. Der Gesamtbetriebsrat verhandelt über den Interessenausgleich und einen Sozialplan. Der Münchner Betriebsrat will einen lokalen Sozialplan abschließen.


Mehr Druck trotz Digitalisierung

DGB-Index Gute Arbeit - Vier von fünf Beschäftigten arbeiten mit digitalen Hilfsmitteln, doch ihre Arbeitsbelastung nimmt zu. Das geht aus der zehnten Erhebung zum DGB-Index Gute Arbeit 2016 hervor. Befragt wurden bundesweit 10.000 Beschäftigte aus allen Branchen. E-Mail, Smartphone und soziale Netze sind für 68 Prozent der Befragten relevant, bei Beschäftigten in Information und Kommunikation sogar zu 94 Prozent. Mit Datenbrillen, Scannern oder Diagnosegeräten arbeitet jeder Zweite, bundesweit 53 Prozent. Der höchste Anteil findet sich im Gesundheitswesen mit 67 Prozent. Computergesteuerte Maschinen und Roboter spielen für 23 Prozent der Beschäftigten eine Rolle, im Gesundheitswesen sind es 29 Prozent. Nahezu jeder zweite Beschäftigte, der von der Digitalisierung stark oder sehr stark betroffen ist, berichtet über eine höhere Arbeitsbelastung, die wachsende Arbeitsmenge und mehr Multitasking. Eine positive Bilanz zieht nicht einmal jeder zehnte der befragten Beschäftigten.

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