Swiss Made 2 | Man darf das idyllische Bild der Schweiz nicht den Rechten überlassen, sagt das Künstlerduo Studer/ van der Berg (s. Abb.). Und das beschreibt die Absicht dieser zweiten Ausstellung Schweizer Kunst am besten. Das Künstlerduo hat sich bereits vor 20 Jahren in die Welt des Computers begeben. Bei ihnen kann man digitalen Urlaub in künstlichen Alpen machen. Es ist ein Versuch, der Enge der Schweiz zu entkommen. Thomas Hirschhorn hat sie längst real verlassen. Er lebt in Paris und stellt nicht mehr in der Schweiz aus, seit in seiner Heimat 2003 ein Rechtspopulist zum Bundesrat gewählt wurde. In seiner Wolfsburger Installation hat er tausende Nägel in Holz gehauen. Schweizer Taschenmesser präzisieren in einer Vitrine Reportagebilder von Krieg und Gewalt. In all der Kälte flimmert nur ein künstliches Lagerfeuer. Purer Wahnsinn, mag man denken. Aber allein den zu sehen, lohnt sich. PEWE

KUNSTMUSEUM WOLFSBURG, HOLLERPLATZ 1, BIS 21. OKTOBER, DI 11-20 UHR, MI-SO 11-18 UHR