Die Kollegen der Münchner Stadtentwässerung sind beim Aktionstag "Da sein für München" dabei

Das Klärwerk Gut Großlappen mit den neuen Faulturm-Pyramiden. Im Hintergrund die Fußball-Arena

Wer vom Autobahnkreuz Nord aus nach München hineinfährt, kann gegenüber dem mächtigen Rund des Fußballstadions die vier neuen silbernen Faulturm-Pyramiden des Klärwerks Gut Großlappen sehen. Faultürme sind in einer Kläranlage zwar verfahrenstechnisch sehr wichtig, ihr Aussehen aber ist meist der Funktion untergeordnet. Der Münchner Stadtentwässerung, deren Klärwerke zu den modernsten in Europa zählen, ist es jedoch gelungen, Spitzentechnologie mit gutem Industriedesign zu kombinieren.

Unter dem Motto "Da sein für München" findet am Samstag, 13. Oktober, der "Tag der Daseinsvorsorge" der Landeshauptstadt München statt. Den Bürgerinnen und Bürgern wird die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit der städtischen Betriebe und Einrichtungen vorgestellt. ver.di München ist Mitveranstalter und wird am Marienplatz mit einem eigenen Informationsstand vertreten sein. Damit unterstreicht ver.di, dass eine starke Gewerkschaft wichtig ist, wenn es darum geht, Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen und Bürgerinteressen mit Umweltschutzgedanken zu vereinen.

Die Münchner Stadtentwässerung zum Beispiel, ein Eigenbetrieb der Stadt, stellt tagtäglich unter Beweis, dass Umweltschutz, höchster technischer Standard und Ästhetik kein Widerspruch sein muss. Vielmehr können sie sich auch auf eindrucksvolle Weise ergänzen: So kommt es zu einem Kunsterlebnis bei der Fahrt auf der Autobahn. Hier scheinen zwei Bauwerke, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf eine eigentümliche, faszinierende Weise in Verbindung zu stehen: die Sportarena und die technischen Bauten. Eine beeindruckende Botschaft: Fußball und Umweltschutz auf höchstem europäischem Niveau und auf einen Blick!

Die Münchner Stadtentwässerung (MSE) ist auch wirtschaftlich sehr erfolgreich. Da sie ein sogenanntes Non-profit-Unternehmen ist, werden die erwirtschafteten Überschüsse ausschließlich wieder in den Betrieb investiert. Auf diese Weise ist es der MSE gelungen, seit nunmehr zehn Jahren die Abwassergebühren für die Bürger konstant zu halten.

Einrichtungen der Daseinsvorsorge schützen

Wäre die Münchner Stadtentwässerung privatisiert, würde man all die Erfolge in der Umwelttechnik, im Anlagendesign und bei der Wirtschaftlichkeit sicher dem privaten Management zuschreiben. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen ist die MSE jedoch ein Beweis dafür, dass Erfolg nichts mit Privatisierung zu tun haben muss.

Deshalb ist die ver.di-Botschaft am 13. Oktober eindeutig: Mit Zähnen und Klauen wird sich die Gewerkschaft gegen jedweden Ausverkauf wehren. Einrichtungen der Daseinsvorsorge dürfen nicht zur Handelsware von Konzernen gemacht werden.