PRESSE

Wird die FR zerschlagen?

Am 29. April protestierten Beschäftigte vor dem Sitz der Frankfurter Rundschau. Geschäftsführung und Chefredaktion hatten angekündigt, Teile der Redaktion auszulagern. Betroffen sind davon die Technische Redaktion, Foto, Layout und Grafik sowie die Produktionssteuerung. Sie sollen mit Mitarbeitern aus dem Leiharbeitsunternehmen der FR, dem Pressedienst Frankfurt, in der "FR-Design-GmbH" zusammengefasst werden. Betriebsrat und Vertrauensleute werten dies als den Anfang einer Strategie, "an deren Ende das Unternehmen in Einzelteile zerlegt sein soll, die nicht mehr den Tarifverträgen der Druckindustrie und Redakteure unterliegen". Seit 2001 wurde die Belegschaft von 1650 auf etwa 600 Beschäftigte reduziert. Im Rahmen von Haustarifen verzichteten die Mitarbeiter/innen auf Leistungen im Wert von über 40 Millionen Euro.


VERTRAUENSLEUTE

Mitglieder stärker beteiligen

Zu einer lebhaften und teils kritischen Diskussion über das Tarifergebnis im öffentlichen Dienst trafen sich Mitte April 130 nordhessische Vertrauensleute mit ver.di-Chef Frank Bsirske in Kassel. Ausdrücklich begrüßten sie, dass mit der Mitgliederbefragung zum Verhandlungsergebnis ein neuer Weg in der Gewerkschaftsarbeit beschritten ist und künftig die Mitglieder stärker in wichtige Entscheidungsprozesse einbezogen werden sollen.


IT-BRANCHE

Nicht mehr sprachlos

Beim ersten Streik bei Unitymedia in Kassel am 15. April war der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske dabei und die Beteiligung rege. Die Geschäftsleitung signalisierte anschließend Gesprächsbereitschaft. Die Tarifforderung von ver.di nach einer Einkommenserhöhung von sieben Prozent hatte die Unternehmensleitung mit Gegenforderungen beantwortet: Verlängerung der Arbeitszeit, Kürzung des Erholungsurlaubs und des Urlaubsgeldes. Unitymedia ist ein Kabelanbieter in NRW und Hessen.


ABFALLWIRTSCHAFT

Streiks bei den Privaten

In der Woche ab dem 28. April rief ver.di Hessen zahlreiche Betriebe der privaten Abfallwirtschaft zu Warnstreiks auf. Die Unternehmen organisieren die Sammlung und Sortierung des Gelben Sackes (DSD), der Papier- und Biotonnen und die Hausmüllabfuhr in den Landkreisen. ver.di fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro. Zudem steht ein Mindestlohn für die Abfallwirtschaft zur Debatte.


MITTELHESSEN

Lebendiger 1. Mai

17 Veranstaltungen fanden am 1. Mai 2008 - und rund um diesen gewerkschaftlichen Aktionstag - allein in der DGB-Region Mittelhessen statt. Die Palette reichte von den klassischen Maikundgebungen in Alsfeld, Gießen, Herborn, Marburg und Schlitz über Demonstrationen, Kulturveranstaltungen bis hin zu unterschiedlichen Themenabenden. Anlässlich des 75. Jahrestages der Besetzung der Gewerkschaftshäuser durch die Faschisten im Jahre 1933 wurde vielerorts daran erinnert.