Alfred Möller (74) ist ehrenamtlicher Lohnsteuerbeauftragter bei ver.di

Seit 1974 hilft Alfred Möller Kolleg/innen bei der Erstellung Ihrer Lohn- und Einkommensteuererklärung - am Anfang im Auftrag der Deutschen Post Gewerkschaft (DPG), seit 2002 für ver.di. Damit hat er die längste Erfahrung in dem Team, das sich durch den Lohnsteuerdschungel kämpft. Mit jährlichen Schulungen hält er sein Wissen auf dem aktuellen Stand. Schließlich ist die Materie kompliziert, auch wenn die Finanzverwaltung das Beratungsspektrum für die ver.di-Berater/innen begrenzt hat: auf Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit, Renten und Pensionen.

Im letzten Jahr hat Alfred Möller knapp 500mal ver.di-Mitglieder beraten. Fast 60 Tage saß er dazu im ver.di center, meist von morgens bis in den späten Nachmittag. Bis zu neun Beratungen schafft er täglich. Für jeden nimmt er sich eine Stunde Zeit, sichtet die Unterlagen, füllt die Formulare aus, prüft ergangene Bescheide und berechnet, welche Erstattungs- bzw. Nachzahlungssummen zu erwarten sind. Es kommt auch schon mal vor, dass er zum Hörer greift und einen Finanzbeamten auf einen Fehler im Bescheid hinweist. Besonders intensiv kümmert sich Alfred Möller um Migrant/innen, die im Umgang mit Behörden nicht geübt sind.

Die Riesensumme

Seine Kunden kommen aus allen Fachbereichen. Die Warteliste für einen Termin wird immer länger. Das gilt auch für seine elf Kolleg/innen, die neben ihm im ver.di center ehrenamtlich beraten. Man braucht also etwas Geduld, bis man unter der 040/28581421 bei Kirsten Hatje einen Termin bekommt. Doch es lohnt sich. 68 Berater/innen - viele sind in Betrieben im Auftrag von ver.di tätig - haben im letzten Erfassungsjahr etwas mehr als 894000 Euro für ver.di-Mitglieder vom Finanzamt zurückgeholt oder sie vor höheren Nachzahlungen bewahrt. Übrigens: Der Service ist im Mitgliedsbeitrag enthalten!