Deutsche Professoren

Ja, das macht dem Zyniker Spaß und wird auch noch gut bezahlt: Herunterrechnen, was ein Mensch zum Leben braucht, damit er nicht verhungert. Der Wirtschaftsprofessor Friedrich Thießen und seine Helferlinge an der Technischen Universität Chemnitz haben errechnet, dass ein Hartz-IV-Empfänger von 132 Euro im Monat auskömmlich leben kann. Zum kargen Mahl vom Discounter sieht der Professor Leitungswasser vor, Tabak und Alkohol sind ohnehin tabu, und für die Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben berechnet der Mann einen Euro pro Monat. Kaum auszudenken, was man damit alles unternehmen kann. Wenn man nur lange genug spart. Was geschieht an deutschen Universitäten? Ist das die neue Armutsforschung? Ist das die Freiheit der Wissenschaft? Die Pläne dafür vorzulegen, wie man den Brotkorb noch höher hängen und die Menschen noch tiefer demütigen kann? Ja, manch deutsche Professoren stehen eben doch in einer langen Tradition.

maria kniesburges