Der Konzern Schlecker ist im Prozess gegen eine Betriebsrätin erneut vor Gericht unterlegen

BERND RIEXINGER

Teresa Wojcik, gewählte Betriebsrätin im Schlecker-Bezirk Böblingen, bleibt in ihrer angestammten Filiale in Sindelfingen-Hinterweil weiter beschäftigt. Wenn es nach Schlecker gegangen wäre, hätte Teresa Wojcik eine Stelle weit weg von ihrem Bezirk antreten müssen, und zwar bevor ein Betriebsrat bei Schlecker gewählt wurde. Sie hatte sich für den Wahlvorstand zur Verfügung gestellt und wurde so unter Druck gesetzt, dass sie die Versetzung in einen anderen Bezirk unterschrieb. Völlig zu Recht hat das Arbeitsgericht Stuttgart diese Versetzung für ungültig erklärt, weil sie unter Druck stattgefunden hat und weil sie einzig darauf zielte, die Wahl eines Betriebsrates zu untergraben.

Obwohl zwischenzeitlich längst ein Betriebsrat gewählt ist, ging Schlecker in Berufung vor das Landesarbeitsgericht Stuttgart - und ist erneut gescheitert. Noch während der Verhandlung musste Schlecker das Berufungsverfahren zurückziehen. Der Grund: Es bestand keinerlei Aussicht auf Erfolg. Die Vorwürfe, die gegen Teresa Wojcik erhoben wurden, waren allesamt haltlos.

Es ist ein Erfolg vor dem Landesarbeitsgericht, der mit tatkräftiger Unterstützung von ver.di erzielt wurde. Dabei hatte die Betriebsrätin Teresa Wojcik einiges auszuhalten. Sie hat großen Mut und Durchhaltevermögen bewiesen.

Es wäre zu wünschen, dass Schlecker die richtigen Konsequenzen aus dieser erneuten Niederlage zieht. ver.di jedenfalls wünscht dem Betriebsrat, dass er seine bisher erfolgreiche Arbeit ohne Beeinträchtigung fortsetzen kann.