ver.di bietet Weiterbildung mit Abschluss vor der Industrie- und Handelskammer an

850 Postfilialen wurden 2006 an die Postbank verkauft. Aus den früheren Angestellten und Beamten im Schalterdienst sollten in kurzer Zeit "Banker" werden. Die bisherige Weiterbildung des Arbeitgebers beschränkte sich hauptsächlich auf Produktschulungen. Viele Beschäftigte haben aber ein großes Interesse an einer umfassenden Ausbildung, die es ihnen ermöglicht, ihre neue Tätigkeit bei der Postbank besser erfüllen zu können.

Deshalb suchte der Betriebsratsvorsitzende Hans Trübenbach zusammen mit ver.di eine Möglichkeit, eine Weiterbildung zu organisieren. Nun ist es soweit: Ab November 2008 wird das ver.di-Bildungswerk Bayern einen entsprechenden Kurs mit IHK-Prüfung anbieten. Zuerst werden elf Beschäftigte die Möglichkeit haben, die Ausbildung zur Bankkauffrau, zum Bankkaufmann zu machen. Mit einem Stundenkontingent von 320 Stunden werden die Beschäftigten auf die Prüfung vorbereitet.

Die Kurse finden überwiegend während der Arbeitszeit statt. Die Finanzierung trägt weitgehend das Programm WeGeBAU, ein Programm der Bundesagentur für Arbeit, das für die Weiterbildung von gering qualifizierten und älteren Arbeitnehmern im Unternehmen steht. Für Ausfallzeiten, die durch die Weiterbildung entstehen, gibt es finanzielle Unterstützung.

Es war nicht einfach, den Arbeitgeber zu überzeugen. Denn auch in diesem Unternehmen gilt: An den Kosten der Weiterbildung sollen sich die Beschäftigten beteiligen und die Ausbildung sollte in der Freizeit stattfinden. Nur so, lautet das Credo der Arbeitgeber, sei das Engagement der Beschäftigten gewährleistet. Wir werden zeigen, dass es auch anders geht, und freuen uns auf den ver.di-Weiterbildungslehrgang. CLAUDIA WEBER