Fragen an Angelika Kelsch

Angelika Kelsch, 50 Jahre. Erzieherin, Verwaltungsfachwirtin, Personalratsvorsitzende in der Lutherstadt Wittenberg. Seit 1977 Mitglied im FDGB, seit der Wende in der ÖTV, heute ver.di. Unter anderem Fachbereichsvorsitzende des Landesfachbereiches Gemeinden Sachsen, Sachsen Anhalt, Thüringen. Kelsch ist Mitglied der Bundestarifkommission öffentlicher Dienst. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt in Wittenberg.

Wie sieht Arbeit aus, die Dich zufrieden macht?

Meine Arbeit macht mich zufrieden, weil sie interessant und abwechslungsreich ist. Und weil ich mit ihr dazu beitragen kann, dass Probleme von Beschäftigten gelöst werden und ein ordentliches Arbeitsklima herrscht.

Was war Dein Traumberuf?

Lehrerin.

Und was hast Du in Deinem Leben noch vor?

Ich hoffe, so lange wie möglich gesund und fit zu bleiben, um mich - unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens - weiter zu qualifizieren, und so den wachsenden Anforderungen sowohl in der Dienststelle als auch der Gesellschaft gerecht zu werden. Nebenbei würde ich es schön finden, einmal Oma zu werden und die Enkelkinder zu verwöhnen.

Macht Dich Geld glücklich?

Nein. Ich benötige es allerdings für mein Leben und zur Befriedigung meiner Bedürfnisse.

Wofür gibst Du gern Geld aus?

Das Geld, das neben den laufenden Kosten übrig bleibt, gebe ich gern für Erholung, Garten, Bücher und schöne Kleidung aus.

Was kann Deine Gewerkschaft für Dich tun?

Mich vor neue Herausforderungen durch neue Themenfelder stellen, die mich begeistern.

Wo hört Deine Solidarität auf?

Wenn ich feststellen muss, dass Menschen die Massenarbeitslosigkeit und den Abbau des Sozialstaates einfach nur hinnehmen, sich in der Gemeinschaft nicht mehr dagegen zur Wehr setzen und meinen, nicht sie, sondern nur andere weit weg seien davon betroffen.

Du hast unerwartet 15 Minuten freie Zeit. Was fängst Du damit an?

Bei schönem Wetter setze ich mich auf eine Parkbank, bei schlechtem lege ich mich auf die Sonnenbank.

Ist Arbeit Dein halbes Leben?

Mehr als das. Ich empfinde das aber nicht als Belastung; mir würde etwas fehlen, wenn es anders wäre. Fazit: Ich lebe für und mit meiner Arbeit.

Wie sieht die andere Hälfte aus?

Ein großer Teil ist ausgelastet mit meiner ehrenamtlichen Arbeit in ver.di. Zum Ausgleich gestalte ich meinen Garten, bastle mit Naturmaterialien, gehe ins Kino oder ins Konzert, freue mich, wenn die Familie zusammen ist.