Internet

Forum zu Niedriglöhnen

Friseurin, Busfahrer, Bäckereiverkäuferin oder Wachmann - viele Menschen müssen auch in Niedersachsen zu Niedriglöhnen arbeiten. Für sie startet der DGB am 9. März ein Internet-Forum. Dort können Betroffene ihre Situation schildern und mit Unterstützung der Gewerkschaften rechnen. "Niedriglöhne sind kein Gespenst, sondern auch in Niedersachsen weit verbreitet", sagt DGB-Landesvorsitzender Hartmut Tölle. Vor allem das Bewachungsgewerbe, der Einzelhandel, das Bäckerhandwerk, aber auch Gaststätten sind dafür berüchtigt, ihren Beschäftigten keine anständigen Löhne zu zahlen. Gemeinsam mit den Gewerkschaften NGG und ver.di wird der DGB die im Forum geschilderten Fälle in einer Broschüre sammeln. Diese soll dann an alle niedersächsischen Bundestagskandidat/innen geschickt werden. Vor der Bundestagswahl sollen die Politiker Stellung beziehen: gegen Niedriglöhne, für einen gesetzlichen Mindestlohn.

www.niedriglohn-in-niedersachsen.de


CallCenter

Lohneinbußen drohen

ver.di warnt vor einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Telekom-Callcentern. Der Ende 2008 gefundene Kompromiss habe eine vorläufige Entschärfung der Situation gebracht, sagt ver.di-Fachbereichsleiter Telekommunikation, Hugo Waschkeit. Durch die zunehmende Ausgliederung in eigenständige Gesellschaften, wie die Konzerntochter Vivento Customer Service (VCS), müssten die Beschäftigten mit Lohneinbußen rechnen. Zudem sei trotz vereinbarter Standortsicherung bis 2012 der Verkauf von Callcentern zu befürchten, so Waschkeit. Fünf Service-Center sind bereits an das Hamburger Unternehmen D+S Europe verkauft worden, darunter das Göttinger Callcenter. Für die Mitarbeiter dort gebe es bislang keinen Tarifvertrag. In Niedersachsen soll der Standort Hannover erhalten bleiben. Leer und Oldenburg werden in dem neuen Service-Center in Westerstede zusammengeführt. Die Center Osnabrück und Uelzen sollen als VCS-Center weiterbestehen. Die Hälfte der 122 Beschäftigten aus Uelzen müsse dann aber nach Hannover pendeln, weiß Betriebsrätin Anne Mrowinski. Von den Umstrukturierungen sind mehrere Tausend Mitarbeiter/innen betroffen.


Wir mischen uns ein!

Neue Dokumentation

In der 144-seitigen Dokumentation "Wir mischen uns ein!" stehen gewerkschaftliche Lebenswege aus Niedersachsen und Bremen im Mittelpunkt. 43 Gewerkschafter/innen, die in ver.di und den Vorläuferorganisationen aktiv waren oder es heute noch sind, kommen darin zu Wort. Sie erzählen, warum sie teils schon als junge Menschen Gewerkschaftsmitglied wurden und auch als Senioren dabei bleiben. Sie sprechen über ihre Ziele, ihr Leben, ihre Ideale. "Doch auch Erinnerungen an den Textilarbeiterstreik 1953 in Nordhorn oder den Metallarbeiterstreik 1957 um die Lohnfortzahlung werden wach gerufen", sagt ver.di-Seniorenvertreter Helmut Momann. Die Broschüre ist für 6 Euro beim ver.di-Bildungswerk zu beziehen. Tel. 0511/12400-502