In Frankfurt unterstützten über 5000 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes ihre Verhandlungskommission bei der zweiten Tarifrunde Sozial- und Erziehungswesen. Rheinland-Pfalz war mit über 500 Beschäftigten aus Kindertagesstätten und Erziehungseinrichtungen aus Mainz, Idar-Oberstein, Ingelheim, Ludwigshafen, Worms, Speyer und Koblenz dabei. Bei der Kundgebung am Verhandlungsort ergriff auch Angelika Spautz, Vorsitzende der Bundesfachgruppe Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe aus Mainz, das Wort. Sie bezeichnete die Haltung der Arbeitgeber als Skandal und forderte ein verbessertes Angebot. Volker Euskirchen, ver.di Rheinland-Pfalz, beschreibt die Situation: "Die Erzieherinnen tragen eine hohe Verantwortung. Sie müssen ständig präsent sein, Gruppenprozesse begleiten, Eltern beraten, Entwicklungsberichte schreiben. Die Anforderungen wachsen ständig, die Bezahlung bleibt dagegen zurück."

Bundesweit verdienen mehr als ein Drittel der Erzieherinnen weniger als 1500 Euro brutto. Neue Kolleginnen trifft es noch härter. Sie werden zwei Entgeltgruppen niedriger eingruppiert als ihre länger beschäftigten Kolleginnen. Und das bei einer Arbeit, die täglich auch an die Grenzen gesundheitlicher Belastung geht. ver.di fordert deshalb auch Regelungen zur Gesundheitsförderung. Neben Lärmschutz und angemessenem Mobiliar gehören dazu auch eine bessere Personalausstattung sowie genügend Zeit für die Vor- und Nachbereitung.