TOURISTIK

Reise in unsichere Zeiten

FRANKFURT/MAIN | Es ist Urlaubszeit, und die deutschen Weltenbummler wollen weniger verreisen. Und auch Geschäftsreisende müssen sparen: nicht mehr so weit, nicht mehr so oft, nicht mehr so teuer. Umsatzeinbußen von 20 Prozent und mehr - das bekommen auch die Beschäftigten der hessischen Touristikbranche zu spüren. Die Kleineren der Branche kündigen schnell, die Größeren setzen eher auf Kurzarbeit. Bisher wurden in Hessen mit Unterstützung von ver.di Vereinbarungen abgeschlossenen, nach denen das Kurzarbeitergeld durch den Arbeitgeber aufgestockt wird. Die Gehaltseinbuße muss so gering wie möglich gehalten werden. Das Wichtigste aber ist: Durch den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen wird Arbeitslosigkeit weitgehend verhindert. Auf die so genannte einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses sollte sich niemand einlassen.


GELD- UND WERTDIENSTE

Deutlich mehr Geld

DÜSSELDORF | Für die rund 1600 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Geld- und Wertdienstleister wurde Ende April ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt. Demnach steigen die Löhne in einer ersten Stufe ab dem 1. Mai 2009 um 4,3 Prozent. Ab dem 1. Juli 2010 werden die Einkommen dann um weitere 3,3 Prozent angehoben. Der Tarifvertrag hat insgesamt eine Laufzeit bis zum 31. August 2011. "Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist der Abschluss durchaus akzeptabel", kommentierte Angelika Hecker, die ver.di-Verhandlungsführerin, das Ergebnis.


ÖFFENTLICHER DIENST

Arbeitszeitverkürzung

MÜNCHEN | Die neue Bayerische Staatsregierung hat angekündigt, im Zuge der Gleichbehandlung die 42-Stunden-Woche bei den Beamten wieder abzuschaffen. Hintergrund der Entscheidung: Die Vorgängerregierung wollte 2006 die Arbeitszeit aller Tarifbeschäftigten auf 42 Stunden pro Woche verlängern. 14 Wochen haben seinerzeit die Gewerkschaftsmitglieder insbesondere der Staatstheater, des Klinikums rechts der Isar, des Klinikums der Universität sowie der Autobahn- und Straßenmeistereien dagegen gestreikt. Am Ende konnte für die Landesbeschäftigten, die den Streik getragen haben, die 38,5 Stunden-Woche erhalten werden.


MDR

Warnstreik legt Hörfunk lahm

LEIPZIG | Am 3. April sind fast 800 Redakteure, Angestellte, Techniker und freie Mitarbeiter des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in einen zweistündigen Warnstreik getreten - zum ersten Mal seit Bestehen der Rundfunkanstalt. Die MDR-Hörfunkprogramme mussten zeitweise durch ein Notprogramm ersetzt werden. Vor der Zentrale des MDR in Leipzig, den Landesfunkhäusern in Dresden, Erfurt und Magdeburg sowie der Hörfunkzentrale Halle forderten die Streikenden ein besseres Gehaltsangebot von der Geschäftsleitung. Allein der Abstand ihrer Gehälter zum üblichen ARD-Niveau bedeutet für die Kolleginnen und Kollegen beim MDR in einer unteren Vergütungsgruppe ein Minus von etwa 230 Euro, in einer höheren Vergütungsgruppe bis zu 480 Euro monatlich. Die freien Mitarbeiter sollen keinerlei Erhöhungen erhalten. ver.di fordert für alle Beschäftigten 150 Euro mehr im Monat und dazu eine Erhöhung der Einkommen um acht Prozent.